Finke geht durchs Quartier 4 – 32 r e i t r a u Q s h c r u d t h e g e k n i F ….die letzten Tage des Sommers 2020 habe ich anscheinend erwischt. Die Sonne brennt herunter und ich beginne im Bahrenfelder Kirchenweg. Dort stehen Häuser des BVE direkt an der S-Bahn, was aber im Alltag wirklich kein Problem darstellt, eher sogar ein Standortvorteil ist. Es sind typische Bauten der frü- hen 1950er Jahre. Gegenüber steht der hochmoderne Neubau der Euler-Hermes-Versicherung. Und das pas- sende Parkhaus dazu. Deren stadtbildprägendes Hoch- haus vis a vis an der Friedensallee wird ja demnächst ab- gerissen. Wohnungen sollen dort entstehen. Die starke Nachfrage nach Wohnraum macht es also möglich ein riesiges Gebäude, welches längst nicht seine Restnut- zungsdauer erreicht hat, abzureißen. Mein Weg führt mich quer durch die gartenstadtähn- liche Wohnanlage einer Altonaer Kollegengenossen- schaft. Schöne Häuser, gepflegte Gärten. Hier wohnt man vermutlich recht beschaulich, obwohl Bahrenfeld ja eher einen gewissen Industriecharakter hat. Und ge- nau dieser Industriechic erreicht mich, nachdem ich die B431 überquert und die Valparaisostraße verlassen habe. Wie kam man denn eigentlich auf den Namen an dieser Stelle – Valparaiso? Eine interessante Stadt in Chile, ein Traumziel sicherlich für viele. Hier sieht es aber eher freundlich gewöhnlich aus. Der Bornkampsweg führt mich zu drei sehr unterschied- lichen Friedhöfen an der Peripherie Altonas. Ich liebe den Besuch von Friedhöfen. Darf man das so schreiben? Ganz bestimmt: Friedhöfe sind Parks, grüne Lungen für Städte. Sie bieten spannende Baukultur, erinnern uns an vergangene Zeiten und vor allem deren Menschen und Schicksale. Mutige Menschen, die Hamburg mit ihrem Geschick und Fleiß beeinflusst und dauerhaft geprägt haben. Die Mennoniten können stellvertretend hierfür stehen. Eine Besonderheit stellt ihr gleichnamiger Fried- hof dar, denn er ist nicht nur der kleinste in Hamburg, sondern bietet mit einem Friedhof im Friedhof auch his- torische Grabstellen und Grabplatten zur Besichtigung. In Verlängerung leitet mich die vierspurige Schnacken- burgsallee Richtung Eidelstedt. Hier ist der Sonnen- schein jetzt mehr als unpassend. Gefühlte 35 Grad ma- chen den Spaziergang zu einem urbanen Abenteuer. Der Straßenverkehr, insbesondere die LKW, nerven mit un- schöner Akustik und Abgasen. Man ist einsam als Fuß- gänger. Unter der Autobahn durch, am Stadion, dem lie- BVE Wohnanlage Mühlenauhöfe: An der Feldmark 49–61 bevoll gestalteten HSV-Museum und Montblanc vorbei, erreiche ich den Bahnhof Eidelstedt. Eidelstedt? Wo ist denn hier Eidelstedt? Jeder Ham- burg-Besucher wäre sehr verwundert. Es gibt rund um den S-Bahnhof viel Beton, große Grundstücke, Silos und Gewerbebauten. Aber das ist nicht das Eidelstedt, wel- ches man vermutet oder kennt. Der Bahnhof heißt halt so und hier ist heute gar nichts los. Keine Menschen zu sehen. Unsere über 400 Wohnungen in Eidelstedt sind über die Elbgaustraße deutlich besser zu erreichen. Mich fasziniert aber der Mix: Biersommelier, Silo, Häu- te-Zentrale, Verkauf kleinster Schrauben, Gerüstverleih und Luxusfüller geben sich ein Stelldichein. Das riesi- ge Silo mit balkonartiger Auskragung hat es mir beson- ders angetan. Ich treffe auf die Düngelau, ein kleines Flüsschen, das vielleicht nur Ortskundigen bekannt ist. Entlang des Wasserweges komme ich in den Sola-Bona- Park. Ein im englischen Landschaftsstil gehaltenes Klein- od aus weit vergangenen Zeiten. Eine »tausendjährige« Eiche, tatsächlich wohl etwa 350 Jahre alt geworden, prägte den Park. Jetzt liegt Sie darnieder – schade. Die Vögel zwitschern mir ihre Lieder. Und ich weiß, nur we- nige Minuten entfernt liegt unsere schöne Wohnanlage Mühlenauhöfe mit 28 Wohnungen. Sie wird demnächst 15 Jahre alt. Vielleicht eine Gelegenheit, dort etwas zum Jubiläum zu organisieren. Herzlich Ihr Peter Finke