27. April 2022

Finke geht durchs Quartier - von Flottbek bis Altona

27. April 2022

…diesmal wird es eine eher längere Tour zu Fuß entlang der Elbe: Vom Jenisch-Haus zum Stuhlmannbrunnen. Ausgestiegen aus der S-Bahn in Klein Flottbek besuche ich das wunderbare Jenisch-Haus. Heute ein kleines Museum mit zum Teil wechselnden Ausstellungen, war es lange Zeit ein sehr repräsentatives Wohngebäude. Erstbesitzer und Bauherr war der Hamburger Senator Martin Johan Jenisch.

Mein Weg führt mich etwas zurück Richtung Westen zu unseren wunderbar gelegenen Häusern in der Straße Beim Internationalen Seegerichtshof. Ein Kleinod und schöner Repräsentant des Bauens in den 50´er Jahren. Wussten Sie es; dort hatten wir mal unsere Zentrale, unseren Sitz, bis wir 1968 in den Heidrehmen gezogen sind? Ergänzt hat der BVE das Ensemble in Nienstedten vor zehn Jahren um eine kleine Reihenhauszeile mit vier Einheiten. Insgesamt gibt es dort nun 57 Wohnungen für unsere Mitglieder.

Im wahrsten Sinne des Wortes runter geht es jetzt zur Elbe. Und zwar durch einen bereits 1894 gebauten Fußgängertunnel. Dieser wurde vor einiger Zeit modernisiert und mit interessanten Motiven gänzlich umgestaltet. Das neue Design wird anscheinend respektiert und so kann ich es in aller Ausführlichkeit genießen. Ich kann aber auch bequem und sicher die Elbchaussee unterirdisch passieren und stehe vor dem glitzernden Fluss.

Buntverzierter Tunnel

Was soll ich sagen – die Elbe ist niemals langweilig. Das Lichtspiel, der Schiffsverkehr, Flugzeuge über mir unterwegs zu Airbus, Fußgänger, viele Hunde, Radfahrer. Ausreichend Möglichkeiten zum Pausieren gibt es auch. So fällt mir ein kurzer Stopp mit Grillwurst und Alsterwasser leicht. Mit neuem Schwung geht es durch Övelgönne Richtung Altonaer Hafen. In Övelgönne scheint es ein Problem mit Overtourism zu geben, der Hinweis „Das ist kein Museum, wir wohnen hier“ ist eine recht deutliche Aussage an einem Fenster der alten Kapitänshäuser.

Containerschiff auf der Elbe

Vorbei am sogenannten Museumshafen, dem Lawaetz-Haus und den Neubauten der frühen 2000´er Jahre entlang der Wasserkante, geht es jetzt wieder bergauf. Das Rathaus Altona glänzt weiß im Sonnenlicht. Das war einmal der Bahnhof, man mag es kaum glauben. Später dann baute man einen neuen im neoromanischen Gründerzeitstil, der sogar den 2. Weltkrieg überlebt hat. Ältere Hamburger erinnern sich sicher noch daran, wie dieser trotz vieler Proteste 1974 einem Kaufhaus in einem Betongebäude geopfert wurde. Ich wundere mich, aber so ist halt unser Land und seine Geschichte.

Mein Weg endet kurz vor dem unterirdischen Zugang zur S-Bahn: Der Stuhlmannbrunnen, in seiner Opulenz kaum zu überbieten. Ist das jetzt noch schön, oder nur gewaltig? Egal, man sitzt drumherum, genießt die Atmosphäre des Platzes der Republik, spielt Boule, erfreut sich am Lichtspiel der Fontänen, und lässt den Tag ausklingen.

Stuhlmannbrunnen

Herzlich, 

Ihr Peter Finke