8 – 16 n e n h o W Zuhause beim BVE – Mieten, Miethöhe und Einflussfaktoren I In unserer letzten Ausgabe haben wir ganz offen über Geld geredet. Ein Teil des Geschäftsberich- tes war abgedruckt, und sie werden gesehen haben, dass unsere wohnenden Mitglieder regel- mäßig und pünktlich ihre Mieten (bei uns Dau- ernutzungsentgelte) überweisen. Die beinahe 14.500 Wohnungen erwirtschaften jährlich einen Umsatz in Höhe von rund 82 Millionen Euro. Aber, wie stellt sich eigentlich eine Miete zusammen, gibt es Unterschiede in den einzelnen Quartieren, Unterschiede über die Bau- jahre und die Qualitäten der Häuser hinweg? Das wol- len wir heute einmal näher beleuchten. Wir alle zahlen brav unsere Miete, besser das Nutzungs- entgelt, wie es bei einer Genossenschaft üblicherwei- se heißt. Derjenige, oder diejenige, die eine kleine Woh- nung angemietet hat, zahlt per se erst einmal auch eine geringere Miete. Große Wohnungen kosten üblicher- weise mehr. Das ist recht simpel und im Alltag auch an anderer Stelle, beispielsweise beim Autokauf, ebenfalls zu erleben. Mehr kostet etwas mehr. Langjährige Nut- zungsverhältnisse sind häufig den neuen gegenüber etwas bessergestellt. Jetzt könnte man einwenden, dass das dazu führt, dass am Ende aller Tage Einzelpersonen in großen Wohnungen bleiben, nur um Geld zu sparen, und jungen Familien den Weg in attraktiven Wohnraum versperren. Das ist aber nicht so. Der BVE bietet die Mög- lichkeit, dass, sollten Sie eine große Wohnung zu Guns- ten einer kleineren frei machen, die Quadratmetermie- te innerhalb vergleichsbarer Quartiere mitgenommen wird. Die neue kleine Wohnung kostet also wirklich weni- ger als die große alte. Aber wie definiert sich denn die Quadratmetermiete, worauf basiert diese? Hier gibt der Gesetzgeber in gro- ßen Städten Rahmenbedingungen vor, in Hamburg den qualifizierten Mietenspiegel. Zuerst einmal wagen wir einen Blick auf das Baujahr: Neubauten sind grundsätz- lich teurer bewertet als Altbauten. Ist eine Wohnung gut ausgestattet, beispielsweise mit einer Zentralheizung, und liegt sie in einer guten Lage, verändert dies eben- falls die kalte Quadratmetermiete. Eine gute Lage ist defi- niert durch das städtische Wohnanlagenverzeichnis, aber auch durch die Nachfrage. Letztendlich muss aber ein jeder selber für sich entscheiden, wie er gute Lage defi- niert. Auf persönlicher Meinung basierend kann natür- lich keine belastbare Miethöhe entwickelt werden, aber eine ganz persönliche Entscheidung für oder gegen eine Wohnung schon. Ein gutes Beispiel ist die Hafennähe: Die Atmosphäre, der Schiffsverkehr, die Lichtspiegelung auf dem Wasser sind für viele Menschen ein Traum, ande- re hören nur den Lärm des Containerhafens und sor- gen sich um die Abgase der Schifffahrt. Langfristig flie- ßen derartige Meinungen und Trends aber immer auch in die Mieten ein. Private Vermieter und Wohnungsgesellschaften nehmen für gute Wohnlagen, wie Winterhude, Eppendorf, Otten- sen oder die HafenCity, Mieten in Höhe von 16 Euro bis 26 Euro pro QM. Der kürzlich veröffentlichte Mietenspie- gel 2021 zeigt, dass der durchschnittliche Mietpreis in Hamburg seit 2019 um mehr als 7 Prozent auf 9,29 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter gestiegen ist. So einen starken Anstieg hatte es in der Vergangenheit noch nicht gegeben. Das finden Sie beim BVE nicht. Unsere Mieten sind deutlich moderater und liegen im Durchschnitt bei 6,75 Euro pro QM ohne Nebenkosten. Damit liegen wir