BVE aktuell 2022

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BVE Quartiersprojekt: Eidelstedt im neuen Gewand I In der ersten Ausgabe unserer Mitgliederzeit- schrift haben wir Ihnen traditionell von unseren Modernisierungsprojekten berichtet. Eine beson- dere Rolle nimmt in diesem Jahr das Quartiers- projekt Eidelstedt ein, das wir Ihnen nun noch ein- 3 – 16 n e u a B mal genauer vorstellen möchten. In den letzten Jahren wurden bereits diverse energe- tische Modernisierungen in den Häusern des BVE am Wischhoffsweg, Furthweg, Wiebelstraße, Drieschweg und in der Sven-Hedin-Straße durchgeführt. Im Zuge der Modernisierung wurden neben Fensterumgla- sungen, Dachdämmungen, und dem hydraulischen Abgleich in den Häusern auch die Aufzüge in dem Quar- tier auf den neuesten Stand gebracht. Ein besonde- res Augenmerk wurde bei der Quartiersprojekt auf die Hauseingänge gelegt: Aus alt mach neu, hell, freundlich und vor allem barrierefrei. Das gelingt durch moderne, verglaste Vorbauten und Fassaden in Kupferoptik. Der Umbau der Eingangsbereiche startete bereits im ver- gangenen Jahr. Im Jahr 2022 geht es auf die Zielgerade: Die Hauseingänge werden fertiggestellt und die Trep- penhäuser neu gestrichen. Neben den Hauseingängen stehen vor allem die Außen- anlagen im Fokus. Schöner und lebendiger sollen sie werden – auch im Sinne der Biodiversität. Daher kommt auch in dem Quartier in Eidelstedt das neue BVE Ampel- konzept zur Anwendung. Dabei werden in der Außenan- lage drei Bereiche geschaffen, die die Bedürfnisse von Menschen, Tieren und der Natur in Einklang bringen und die biologische Vielfalt im Quartier stärken. Zudem ent- stehen im Quartier auch ein neuer Spiel- und Bolzplatz sowie neuen Wege. Zuguterletzt wird das Quartier auch in Sachen Mobili- tät fit für die Zukunft gemacht. Nach dem Pilotprojekt am Heidrehmen entsteht auch in Eidelstedt ein BVE Mobilitätshub. Dabei stehen allen Menschen im Quar- tier zukünftig innovative und vielseitige Sharing-Ange- bote für Autos und Fahrräder sowie eine Paketstation für alle Paketdienste zur Verfügung. 2 – 16 l a i r o t i d E Liebe Mitglieder, kaum haben wir in unserer letzten Ausgabe noch über Neujahrsvorsätze geschrieben, steht schon wieder der Sommer vor der Tür und bringt uns warme Temperatu- ren und längere Tage. Zusammen mit dem Jahr schrei- ten auch viele Projekte in unserer Genossenschaft fleißig voran. Wir freuen uns, Ihnen auch in der zweiten Ausga- be unserer Mitgliederzeitschrift von einer Auswahl an Projekten und Themen zu berichten. Wir richten unseren Blick auf unser Quartier in Eidelstedt, das nach und nach in neuem Glanz erscheint. Welche Maßnahmen im Zuge der umfassenden Modernisierung umgesetzt werden und wie wir die Wohngebäude sowie unsere Außenanlagen vor Ort umgestalten und aufwer- ten, verraten wir Ihnen auf der Seite 3. Natürlich erwartet Sie auch in dieser Ausgabe unsere Serie mit dem Titel »Zuhause beim BVE«. Im aktuellen Bei- trag auf den Seiten 4–5 sind die Betriebskosten im Blick- punkt. Wir legen unser Augenmerk auf die unterschiedli- chen Arten von Kosten, veranschaulichen, welche Kosten wir beeinflussen können und welche nicht, und zeigen, dass Mitglieder einer Wohnungsbaugenossenschaft auch bei den Betriebskosten erhebliche Vorteile haben. Wie seit vielen Jahren kümmern wir uns auch in diesem Jahr intensiv um die Treppenhäuser in unserem Bestand. Wie wir diese schick und zukunftsfähig machen, lesen Sie auf den Seiten 6–7. Auf den Seiten 8–9 stellen wir Ihnen unser Aufsichtsrats- mitglied Klaus Pohlmann vor. Nach über 50 Jahren an der Seite unserer Wohnungsbaugenossenschaft läuft die Amtszeit von Herrn Pohlmann im Gremium zum Sommer aus. Im Interview blicken wir zusammen auf die gemeinsame Zeit, seine Tätigkeit und die ein oder andere Anekdote zurück. Das Quartier Alt-Osdorf steht dieses Mal im Fokus unse- rer Rubrik »Finke geht durchs Quartier«. Bei seinem Rundgang taucht unser Kollege in die Geschichte des Viertels im Hamburger Westen ein und berichtet auf den Seiten 10–11 von seinen Entdeckungen und Eindrücken. Auch in diesem Jahr kümmern wir uns intensiv um unse- ren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Gemein- sam mit der AckerPause und vor allem auch gemeinsam mit Ihnen bepflanzen wir wieder unsere Hochbeete im Quartier Heidrehmen. Dazu laden wir Sie auf Seite 12 herzlich ein. Und wir haben noch viele weitere spannende Themen für Sie: Auch in diesem Jahr starten wir unseren Foto- wettbewerb unter dem neuen Motto »Wer ist wir?«. Alle Informationen rund um Ihre Teilnahme erfahren Sie auf Seite 13. Und auch unsere BVE KIDS starten wieder durch. Auf Seite 14 verraten wir, worauf sich unsere BVE KIDS diesen Sommer freuen können. In der Mitte des Heftes finden Sie wie gewohnt unseren Kalender mit allen Terminen der Kurt Denker-Stiftung. Am 09.06.2022 findet unsere Vorstandssprechstunde statt. Je nach aktueller Lage findet die Sprechstunde entweder in unseren Büroräumen oder telefonisch statt. Näheres erfahren Sie bei der Anmeldung über unsere Zentrale. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen! Michael Wulf Axel Horn Seit 50 Jahren Mitglied Michael Jürgen Welkner Manfred Ulrich Christel Duß-Jung Holger Nebe Elsbeth Schilling Helmuth Siegel Harriet Maack-Schümann Gundolf Wagner Richard Lück Helga Leiding Karl-Heinz Bartels Ina Keil Werner Harmuth Mitarbeitende 5 Jahre Janosch Floors 10 Jahre Kay Bomsdorf Claus Hencke 35 Jahre Marcus Krampe

4 – 16 n e n h o W Zuhause beim BVE – Betriebskosten W Wir alle zahlen monatlich eine soge- nannte zweite Miete. Das wundert Sie? Ganz sicher nicht – heute geht es um die Betriebskosten eines Hau- ses, Ihrer Wohnung und warum es besser ist, Teil einer großen Gemeinschaft wie unserer Genossenschaft zu sein. Gebrauch des Gebäudes, der Nebenanlagen, Anlagen, Einrichtungen und des Grundstücks laufend entste- hen. Umgekehrt ist der Gesetzgeber genauso deutlich: Keine Betriebskosten sind Verwaltungskosten, Instand- haltungs-, Instandsetzungs- und Erneuerungskosten, Prüfungskosten etc. An diese Betriebskostenverordnung halten wir uns selbstverständlich jederzeit. Seit den frühen 70er Jahren werden die Heizkosten ver- brauchsabhängig ermittelt und abgerechnet. Seit den mittleren 80er Jahren versucht man größtmöglich Kos- ten dem jeweiligen Verursacher zuzuordnen und seit den 90er Jahren wird zum Beispiel auch Wasser über Einzelwasserzähler direkt abgerechnet. Vorher gab es Inklusivmieten oder teilinklusive Mieten, alles war hoch- kompliziert und in Teilen ganz bestimmt auch ungerecht. Die moderne IT macht es möglich, hier ganz anders mit den einzelnen Mietparteien fair abzurechnen. Das dür- fen Sie heutzutage erwarten. Erwarten dürfen Sie aber auch, dass eine große Gemeinschaft wie der BVE sei- ne Möglichkeiten nutzt, um Energie, Material, vor allem aber Dienstleistungen in guter Qualität zu einem guten Preis einzukaufen. Hiervon profitieren immer auch Sie. Doch was sind überhaupt Betriebskosten? Hier ist der Gesetzgeber sehr eindeutig; es gibt eine Verordnung über die Aufstellung von Betriebskosten. Betriebskosten sind Kosten, die dem Eigentümer durch das Eigentum am Grundstück oder durch den bestimmungsgemäßen Heute können wir uns nicht jede Kostenart einzeln anse- hen. Das wäre ganz bestimmt langweilig, und wenn Sie hier Fragen haben, können Sie sich sowieso jeder- zeit an Ihren zuständigen Bestandsmanager oder Ihre Bestandsmanagerin in unserem Hause wenden. Interes- sant ist aber, dass es drei generelle Arten von Betriebs- kosten gibt. Es gibt die von uns beeinflussbaren Kosten, die teilweise von uns beeinflussbaren und die überhaupt nicht beeinflussbaren Kosten. Zu letzteren zählen bei- spielsweise öffentliche Kosten, Straßenreinigungsge- bühren, die Grundsteuer, Müllabfuhrgebühren und Nie- derschlagsentgelte. Bei den beeinflussbaren Kosten handelt es sich um u.a. die Treppenhausreinigung, die Gartenpflege, Gebäude- versicherung, Gebühren für das Fernsehen/Multimedia, den Winterdienst oder auch die Hauswartkosten. Hier versuchen wir immer das bestmögliche Ergebnis für Sie als unsere Mitglieder zu erzielen. Es ist natürlich manch- mal auch ein Kompromiss zu finden. Ein gutes Beispiel ist der teilbeeinflussbare Bereich der Müllabfuhrgebühren. 5 – 16 n e n h o W Fernwärme aushandeln als der Einzelhausbesitzer. Den- noch sind wir Schwankungen auf der Angebotsseite ausgesetzt. Die aktuell steigende Inflation tut ihr übriges hierzu. Ganz neu ist der Ukraine-Russland-Konflikt. Wir müssen gemeinsam abwarten, wie sich die Marktlage entwickelt. Andererseits sind wir alle auch gefordert im Alltag zu sehen, ob es nicht Einsparungsmöglichkeiten gibt. Schon ein Grad weniger in der Vorlauftemperatur der Heizanlagen führt zu deutlichen Kosteneinsparun- gen für alle. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der letzten Ausgabe der BVE aktuell und auf unserer Webseite. Die Heizkosten sind verbrauchsabhängige Kosten. Jeder, der auch im Winter in seiner Wohnung ein kurzärmliches T-Shirt tragen möchte, wird mehr heizen als ein Nachbar, der möglicherweise eine Weste trägt. Das ist in Ordnung, das ist fair, es führt aber zu höheren individuellen Kosten. Hier hört dann die positive Einflussnahme des BVE auf. Die zweite Miete, die Betriebskosten, bilden also unse- ren Alltag und unser Verhalten in den Wohnanlagen ab. Es sind faktisch die Kosten des Lebens in den Wohnun- gen und den Häusern. Wir als starke genossenschaft- liche Gemeinschaft sorgen dafür, dass unsere Mitglie- der auch bei diesen Lebenshaltungskosten dauerhaft bessergestellt sind. Die Gebühren als solche sind von uns nicht verhandelbar, jedoch die Volumina vor Ort. Halten wir zu viel Müllvolu- men für Sie bereit, steigen die jährlichen Kosten, ist es möglicherweise zu wenig, fühlt sich das eine oder ande- re Mitglied in seinem Komfort beschränkt, jederzeit den Müll sortiert oder unsortiert zu entsorgen. Wir sind also alle gefordert, auch im alltäglichen positiv mitzuwirken, ganz konkret den Müll zu trennen oder gleich weniger zu verursachen. Sie merken das vielleicht selber jeden Tag beim Wasserverbrauch: Die Kosten des Wassers pro Kubikmeter können Sie nicht beeinflussen, jedoch die Menge des durch den Zähler laufenden Wassers. Hier ist sicherlich das Duschen sinnvoller, als eine Badewan- ne regelmäßig volllaufen zu lassen. Alljährlich bringt der deutsche Mieterbund (DMB) bzw. der Mieterverein einen Betriebskostenspiegel auch für Hamburg heraus. Interessant ist hierbei, dass Sie als unsere wohnenden Mitglieder hier deutlich besserge- stellt sind. Die Wartung der Aufzugsanlagen kostet beim BVE circa fünf Cent pro Quadratmeter, im letzten ver- öffentlichten Betriebskostenspiegel des DMB wird von 0,16 Euro pro Quadratmeter gesprochen. Ein ähnliches Verhältnis gibt es bei der Treppenhausreinigung und bei den Versicherungskosten. Das bedeutet aber nicht, dass sie unter mangelnder Qualität leiden müssen. Eine Besonderheit sind die Energiekosten. Wir alle wol- len im Winter nicht frieren, wir alle sind an den Komfort des jederzeit warmen Wassers gewöhnt. Wer möchte das missen? Eine deutlich rhetorische Frage, die jedoch ihren Preis hat. Wir können als große Grundeigentü- merin andere Konditionen beim Einkauf von Gas oder

7 7 – – 16 16 n e u a B 6 6 – – 16 16 n e u a B Stufe für Stufe zu neuem Glanz – umfassende Treppenhaus- modernisierungen auch 2022 Für besondere Liegenschaften, die beispielsweise denk- malgeschützt sind, kommen besondere und mit dem Denkmalschutz abgestimmte Konzepte zum Einsatz. Grundsätzlich werden bei allen Treppenhausmoderni- sierungen Konzepte eingesetzt, die das Baujahr und die weitere Gestaltung des Hauses berücksichtigen und die Gestaltung ergänzen. Neues Klingelschild aus Edelstahl & denkmalgechütztes Treppenhaus nach der Modernisierung S Sie sind ein Teil des Zuhauses noch bevor man die eigene Wohnungstür erreicht hat – die Treppenhäuser. Wie in den vergangenen Jahren spielt ihre Modernisierung beim BVE auch in diesem Jahr eine wichtige Rolle. Ins- gesamt investiert der Bauverein der Elbgemeinden eG über 1,6 Millionen Euro, damit die Treppenhäuser im Bestand modern, hell und sicher sind. Zu den Modernisierungsmaßnahmen zählen unter ande- rem neue, helle Fliesen in den Eingangsbereichen, hoch- wertige neue Schalter und Klingeltableaus aus Edelstahl sowie eine zeitgemäße Ausleuchtung der Treppenhäu- ser mit LED-Technik. Bei der Modernisierung der Treppenhäuser bestehen zwei festgelegte Farbwelten, in denen der BVE-Standard umgesetzt werden kann. Die Auswahl fällt hier zwischen einer hellgrauen und einer sandfarbenen Gestaltung. Fliesen, Wandfarbe und die geflieste Bordüre werden dabei farblich harmonisch aufeinander abgestimmt. Bei den Treppenhausmodernisierungen handelt es sich jedoch nicht nur um eine optische und funktionale Auf- wertung. Im Zuge der Maßnahmen werden gleichzei- tig die elektrischen Leitungen überprüft und bei Bedarf erneuert.

8 – 16 n e g i l i e t e B Interview mit Klaus Pohlmann (Aufsichtsratsmitglied) »Für mich gibt es keine schönere und sinnvollere ehrenamtliche Tätigkeit« 9 – 16 n e g i l i e t e B Lieber Herr Pohlmann, Sie sind ein sehr verdientes Mitglied unseres Aufsichtsrates und wir sind heute zusammengekommen, um ein besonderes Jubiläum mit Ihnen zu feiern. Seit wie vielen Jahren sind Sie Aufsichtsratsmitglied unserer Genossenschaft? Mitglied beim BVE wurde ich im Jahr 1970, also vor gut 52 Jahren. Ich war bei der Post beschäftigt und der BVE hat vielen »Postlern« und deren Familien damals in Nor- derstedt Wohnungen zur Verfügung gestellt. Das wa- ren ein tolles Miteinander und eine tolle Gemeinschaft rund um die Poppenbütteler Straße. Durch den starken genossenschaftlichen Austausch in dem Quartier bin ich rasch zum Mitgliedervertreter gewählt worden. Der Schritt in den Aufsichtsrat folgte dann auf der Vertreter- versammlung 1971. Von 1996 bis 2012 war ich Aufsichts- ratsvorsitzender. Ich bin zwar schon eine Weile dabei, aber für mich gibt es nach wie vor keine schönere und sinnvollere ehrenamtliche Tätigkeit. Ich möchte mithel- fen, den mehr als 22.000 Mitgliedern des BVE und ihren Familien eine Wohnung und damit eine Heimat zu ge- ben. Auf der Vertreterversammlung 2022 wird meine Zeit im Aufsichtsrat dann aber zu Ende gehen. In über 50 Jahren in diesem Gremium haben Sie si- cher eine Menge erlebt. Welche besonderen Anek- doten fallen Ihnen ein? Die Arbeit im Aufsichtsrat hat sich über die Zeit natür- lich verändert. In meinen ersten Aufsichtsratssitzungen wurde furchtbar viel geraucht. Zigaretten, Zigarren, Pfei- fen waren dauerhaft angezündet. Meine Sachen musste ich nach den Sitzungen immer mehrere Tage zum Lüf- ten aufhängen. Das hat sich natürlich gewandelt. Heut- zutage sind die Sitzungen zudem viel besser organi- siert. Zu meiner Anfangszeit waren die Sitzungen häu- fig noch Überraschungspakete. Es gab im Vorfeld keine Agenda, man wusste also nicht so genau, was auf einen zukommt. Das ist heutzutage viel zielführender. In der Zeit haben Sie sicher auch viele verschiedene Vorstände miterlebt? Ja, das stimmt. Zusammen mit den verschiedenen Vor- ständen hat sich beim Bauverein natürlich auch immer einiges verändert. Was genau meinen Sie damit? Also der Grundgedanke der Genossenschaft ist gleich geblieben. Da ist der BVE sehr stabil und konstant. Aber ich würde sagen, dass der Genossenschaftsgedanke noch prägender geworden ist. Wir haben in den letz- ten Jahrzehnten viel bewegt, was die Gemeinschaft der Genossenschaft weiter gestärkt hat. Stichwort: Nach- barschaftstreffs. Diese dienen als Anlaufstelle zum Austausch, zum Miteinander, aber auch gegen die Ein- samkeit. Auch der Verfügungsfonds und die jährlichen Vertretergespräche sind ein tolles Beispiel für den ge- lebten Genossenschaftsgedanken. Es geht um Mitbe- stimmung, Partizipation und Einfluss der Mitglieder. Das macht der BVE wirklich klasse. Auch das Sozialmanage- ment wurde ausgebaut und leistet einen sehr wichtigen Beitrag. Für unseren Altbestand haben wir mit der Wohn- wertmiete ein Verfahren gefunden, das ein sehr günsti- ges und verlässliches Mietniveau sichert. Haben sich auch die Mitglieder verändert? Die Zusammenarbeit zwischen Mitgliedern und der Ver- waltung ist kundenorientierter geworden. Das zeigen einerseits die Ergebnisse der Wohnzufriedenheitsum- frage und andererseits die Tatsache, dass es seit vielen Jahren nur noch ab und an Vorgänge im Schlichtungs- ausschuss gibt, bei denen zwischen Mitglied und Ver- waltung vermittelt werden muss. Die Mitglieder bringen sich stetig und frühzeitig ein. Nur so kann eine Genos- senschaft funktionieren. Natürlich gibt es heutzutage aber auch neue Anforderungen, denen sich der BVE stellen und einen guten Weg finden muss. Das beste Beispiel hierfür ist die Digitalisierung. Natürlich müs- sen neue digitale Angebote geschaffen werden, aber es geht auch darum, dass diese Angebote niemanden abhängen und für alle Mitglieder, insbesondere ältere Leute, verständlich und nutzbar sind. Diesen manchmal schmalen Grat muss der BVE meistern. Jetzt haben wir schon einiges aus den vergangenen 50 Jahren BVE erfahren. Zeit, einmal nach vorne zu blicken: Wie sieht die Zukunft des BVE aus? In der Zukunft werden die Bestandsquartiere noch weiter in den Vordergrund rücken. Die Genossenschaft ist 123 Jahre alt und viele Gebäude aus der Anfangszeit müs- sen grundsaniert oder auch ersetzt werden. Der Woh- nungsbestand ist das Herzstück einer Wohnungsbau- genossenschaft. Gleichzeitig finde ich es wichtig, dass der BVE in den zentralen Lagen der Stadt involviert ist. Das kommt den zukünftigen Bedürfnissen der Mitglieder entgegen. Die Projekte in der HafenCity finde ich interes- sant. Es ist wichtig, dass eine vielseitige Genossenschaft auch in solchen »Premium-Lagen« präsent ist. Gerade bei der aktuellen Mietpreisentwicklung und der Situation auf dem Wohnungsmarkt ist eine Genossenschaft eine Art Fels in der Brandung – auch für die Zukunft. Hierfür ist unsere Genossenschaft sehr gut aufgestellt.

Finke geht durchs Quartier 10 – 16 n e n h o W 11 – 16 n e n h o W Das Elbe-Einkaufszentrum (EEZ) im Jahre 1966 Quelle: Stiftung Historische Museen Hamburg/Hamburger Architekturarchiv Finke geht durchs Quartier Alt-Osdorf. Hier besitzt der BVE für seine Mitglieder 1.442 Wohnungen in sehr unterschiedlichen Gebäudetypen. Es finden sich Reihenhäuser, genauso wie liebevoll mo- dernisierte, gartenstadtähnliche Mehrparteienhäuser mit jeweils lediglich sechs Mietparteien, eine kleine La- denzeile, ebenfalls Rotklinker-Neubauten der 1990er und frühen 2000er Jahre. Zwei große Kitas runden das Bild ab. Schöne Wegebeziehungen lassen das Quartier wie ei- nen kleinen geschlossene Mikrokosmos erscheinen. Der Baumbestand ist eindrucksvoll. Das nahe Elbe-Einkaufs- zentrum ist der Ort des Konsumierens schlechthin im Hamburger Westen. Wussten Sie, dass das Einkaufszen- trum einmal ganz anders aussah, mit offenen Ladenzei- len, und der Möglichkeit direkt davor zu parken? Es war die erste Shoppingmall in Deutschland, gebaut von der Neuen Heimat vor 55 Jahren. Unseren Mitgliedern stehen zwei engagierte Hausmeis- ter mit ihren Büros im Resskamp und im Blomkamp zur Verfügung, der Nachbarschaftstreff unserer Kurt Denker-Stiftung bietet vielfältige Angebote rund um das genossenschaftliche Miteinander. Eine gut funktionie- rende Büchertauschbox sorgt für allzeit ausreichenden Lesestoff. Was fehlt ist ein Bahnanschluss, aber der fehlt im Hamburger Westen leider sehr häufig. Mitten in diesem Quartier findet sich ein ungewöhnli- ches Haus. Nein, dieses gehört nicht dem Bauverein, aber Nachbarn sind wir schon lange. Es handelt sich um das ehemalige Landpflegeheim, 1871 als Armenhaus gebaut. Dort befinden sich seit 1999 26 Ateliers und Wohnungen für Künstlerinnen und Künstler. Projektiert und umgebaut von Stattbau Hamburg, heute verwal- tet durch die Schanze eG. Ein kleines Idyll, ein wenig so aussehend wie eine Mischung aus Schulgebäude und Burg. Schön, dass es so etwas Besonderes noch gibt. Herzliche Grüße Ihr Peter Finke Das Landpflegeheim ist ein denkmalgeschütztes Gebäude. Ursprünglich als Armenhaus erbaut und dann als Jugendheim genutzt, ist in ihm heute zum Teil das Künstlerhaus Einseins, zum Teil ein Wohnprojekt untergebracht.

12 – 16 n e k r i W Gemeinsam Pflanzen mit der Ackerpause Fotowettbewerb 2022 »Wer ist Wir?« 13 – 16 n e g i l i e t e B Kommen Sie beim nächsten Workshop mit der Ackerpause gerne dazu. Am 16.06. und am 18.08.2022 um 16.00 Uhr treffen wir uns wieder an den Hochbeeten gegenüber Siebenbuchen 61. Sie sind herzlich eingela- den mitzugärtnern. U Unter dem Motto »Nachbarschaft ernten« haben wir ein Projekt mit der Ackerpause gestartet. Hierfür wurden drei Hochbeete mit Sitzgelegenheit vor Siebenbuchen in Iserbrook aufgebaut und mit natürlichen Materialien und Erde gefüllt. Das Ziel des Projektes ist das gemeinsame Gärtnern in der Nachbarschaft – sich treffen und begegnen, die Neuigkeiten aus dem Quar- tier austauschen und sich gemeinschaftlich um die Pfle- ge der Beete zu kümmern. Zum ersten Treffen im Herbst letzten Jahres kamen Hob- bygärtner:innen und Interessierte aus dem Quartier. Ein Ackerexperte brachte all benötigten Geräte, Pflanzen und vor allem Know-how mit und bepflanzte mit den Nachbar:innen die drei Hochbeete. Von Thymian, Ruco- la über Grünkohl und Mangold bis zu Salbei und Blatt- salat wurden die Beete innerhalb kürzester Zeit gefüllt. Nach einem langen Winter starten wir nun in die dies- jährige Gartensaison. Nach einem Treffen im Frühjahr, in dem erklärt wird, wie man am besten Pflanzen aus Samen ziehen kann, gibt es im Sommer eine Ernteaktion. Im Herbst werden die Beete dann winterfest gemacht und für die Winterpause vorbereitet. Auch außerhalb dieser Workshops kann man sich engagieren und die Beete pflegen – ganz nach dem Motto: Gemeinsam gärtnern und Verantwortung übernehmen. Nachdem unsere BVE Tasche in den vergange- nen Jahren durch die Welt gereist ist und wir von vielen tollen Orten Ihre Bilder erhalten haben, haben wir uns für das aktuelle Jahr ein neues Thema für unseren Fotowettbewerb überlegt. Unter dem Motto »Wer ist Wir?« stellen wir die- ses Jahr einen zentralen genossenschaftlichen Gedanken in den Vordergrund – das Miteinan- der und Wir-Gefühl. Doch was bedeutet »Wir« und was macht für Sie das Wir-Gefühl aus? Das kann eine Kaffeerun- de mit Nachbarn, ein Ausflug mit den BVE KIDS, ein Flohmarkt im Quartier und vieles mehr sein. Sie entscheiden selbst, was »Wir« für Sie bedeu- tet. Ein richtig oder falsch gibt es nicht. Also mit- machen und Fotos zusenden. Denn nur wer teil- nimmt, kann auch gewinnen! Diesmal verlosen wir eine Wochenendreise nach Paderborn. Die Stadt ist berühmt für den gleich- namigen kürzesten Fluss Deutschlands, der auch gleich die meisten Quellen besitzt, und natürlich für das wunderbare Hasenfenster im Dom. »Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei«. Neugierig geworden? 1.Preis: Wochenende in Paderborn für zwei Personen inkl. An- und Abreise mit der Bahn (jeweils von bzw. nach Hamburg) 2.Preis: Einkaufsgutschein im Wert von 150.- Euro 3.Preis: Vier Eintrittskarten für das Miniaturwunderland Wie in jedem Jahr gibt es auch in diesem wieder einen sepa- raten Preis für Kinder und deren Fotomotiv. Was bedeutet Wir, Freundschaft und Miteinander für euch? Die Kinder- genossenschaft BVE KIDS lobt hier den Wettbewerb aus. 1. Preis für Kinder: Familienticket nach Wunsch für den Hansa Park oder Heide Park 2. Preis für Kinder: Familienkarte für rabatzz! plus vier weitere Kinder 3. Preis für Kinder: Minigolf im Stadtpark für die ganze Familie Senden Sie Ihr Foto an fotowettbewerb@bve.de. Wie gesagt, jede Gelegenheit ist günstig zum Fotografieren. Einsendeschluss ist der 28.08.2022. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendungen von Mitarbeitenden und oder deren direkten Verwandten können wir leider bei der Preisvergabe nicht berücksichtigen.

14 – 16 n e g i l i e t e B Wir melden uns zurück! N Nach der langen Pause zur Corona- zeit sind die BVE KIDS nun wieder am Start. In diesem Jahr haben wir viele Outdoor-Veranstaltungen für die KIDS in petto. Wir starten in den Maiferien mit zwei Veranstaltungen: »Stadt-Leben« ist die erste der Ferienaktionen, bei der wir gemeinsame Bastelaktionen wie den Bau von Samenbomben oder Insektenhotels für den Balkon anbieten werden. Als zweiten Ferienpro- grammpunkt gibt es eine Stadtführung für Kinder. Vor einigen Jahren haben wir den Hafen als Familienaus- flug erkundet. Jetzt geht es kreuz und quer durch die Hamburger Innenstadt. Mal schauen, was es dort zu entdecken gibt. Die Einladung mit näheren Informati- onen zu allen Veranstaltungen erhalten die BVE KIDS Mitglieder per Post! Wir freuen uns auf Euch! Folgt uns auf Instagram! Hinweise Verhalten im Brandfall 15 – 16 n e n h o W Liebe Mitglieder, sollte es bei Ihnen oder in Ihrem Wohnhaus zu einem Brand kommen, bitten wir Sie folgende Sicherheitshin- weise zu beachten. Bewahren Sie Ruhe. • Alarmieren Sie die Feuerwehr unter dem Notruf 112. • Halten Sie Fenster und Türen zum Brandraum ge- schlossen, um eine Ausbreitung von Rauch und Feuer zu verhindern. • Warnen Sie Angehörige und Mitbewohner:innen. • Bringen Sie sich und Hilfebedürftige in Sicherheit. • Benutzen Sie keine Aufzüge. Aufzüge können bei einem Brand zur Falle werden. • Warten Sie auf die Feuerwehr. • Zeigen Sie den Rettungskräften die Zugänge und überreichen Sie gegebenenfalls Schlüssel. • Bekämpfen Sie den Brand selbst nur dann, wenn Sie sich nicht selbst in Gefahr begeben. • Bei einem verqualmten Treppenraum Wohnungs- tür unbedingt geschlossen halten, Feuerwehr in der Wohnung erwarten und sich am Fenster oder Balkon bemerkbar machen. Wenn Sie weitere Fragen zum Verhalten im Brandfall haben, wenden Sie sich gerne an uns.