Modernisierungsmaßnahmen 2025: Unser Bestand im (Weit-) Blick

Ein zentraler Baustein in der Modernisierungsstrategie des BVE ist die energetische Optimierung der Bestände. Der BVE setzt dabei auf eine Kombination aus gezielten Einzelmaßnahmen, wie der Modernisierung von Fassaden mit technischen Problemen, und umfassenden Quartiersentwicklungen. Bei Letzteren werden zum Beispiel energetische Konzepte für ganze Wohnanlagen entwickelt, um Synergieeffekte zu nutzen und nachhaltige Lösungen voranzutreiben. Das Ziel ist klar: Bis 2045 soll der BVE-Bestand weitgehend klimaneutral sein. Der Weg dorthin erfordert kluge Konzepte, Kooperationen mit anderen Akteuren und vor allem den Dialog mit den Mitgliedern. 

Das Jahr 2025 bildet einen wichtigen Auftakt für unsere Modernisierungsstrategie und es sind große Modernisierungsprojekte geplant und in der Ausführung. Um Ihnen hier einen Einblick zu gewähren, stellen wir Ihnen im Folgenden einige Projekte vor.

Aus den Quartieren

Tinnumer Weg
Von unserem größten Modernisierungsprojekt haben Sie sicherlich schon gehört. Mit groß meinen wir nicht nur den finanziellen Aufwand, sondern auch das Gebäude und die Planungsaufgaben sind umfassend. Wir haben Ende 2024 mit Instandsetzungsarbeiten innerhalb des ersten Hauseinganges begonnen. Hierbei wurden die Leitungsstränge in den Wohnungen erneuert und Bäder und Küchen modernisiert. Auch ein neues Brandschutzkonzept wurde erstellt, welches auch neue Wohnungseingangstüren erforderlich macht. Die Mieter:innen des ersten Hauseinganges sind nach nur wenigen Anlaufschwierigkeiten wieder in ihre Wohnungen zurückgezogen und nun geht es seit Januar im nächsten Hauseingang weiter. Sobald wir letzte Genehmigungen erhalten haben, werden dann auch die Arbeiten an der Gebäudehülle starten, die insbesondere für unsere Klimaziele wichtig sind. Die neu gedämmte Fassade, die neuen Fenster und gedämmtes Dach sowie Kellerdecke mindern den Verbrauch des Gebäudes weitreichend. Als krönender Abschluss wird das Gebäude nach Ende der Modernisierung ca. im Jahr 2029 an die neu verlegte Fernwärme angeschlossen werden.

Große Brunnenstraße
Wie im letzten Jahr berichtet, haben wir eine kleinere Modernisierungsmaßnahme – jedoch mit Weitblick – in der Großen Brunnenstraße durchgeführt. 
Die straßenseitig verklinkerten Gebäude in Altona wurden mit neuen Fenstern und Eingangstüren versehen, die dem heutigen Dämmstandard und den Luftwechselraten entsprechen. Die Rückseite der acht Hauseingänge wurde mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen und neu gestrichen. Die Bewohner werden die energetischen Vorteile bereits in diesem Winter spüren und freuen sich außerdem noch auf die Umgestaltung der Außenanlagen. Mittenin der Stadt entsteht ein schöner neuer Innenhof mit viel Aufenthaltsqualitäten für unsere Mitglieder. Zum Abschluss erfolgt hier noch ein besonderer Neubau als Ergänzung.

Quartier Eidelstedt
Die Baumaßnahmen zur Drainage am Wischhofsweg, Furtweg und Drieschweg sind im Jahr 2024 vorangeschritten. Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen. Die Arbeiten werden nun am zweiten Bauabschnitt bei entsprechender Witterung wieder aufgenommen. Parallel starten nun auch die Arbeiten an den Hausanschlussräumen. Hier rüsten wir die Gebäude bereits vor, damit wir diese zukünftig mit Photovoltaik-Modulen ausstatten können – ein wichtiger Baustein unseres Klimapfades. Zum Abschluss erfolgt eine Herrichtung der Außenanlagen nach unserem BVE-Ampelkonzept.

Nordalbinger Weg 1-9, Heidrehmen 37 und Schenefelder Holt 85
Immer wieder kommt es vor, dass sich bei älteren Gebäuden Probleme aus der Bauzeit zeigen und hierdurch Schäden entstehen. So stehen wir am Nordalbinger Weg und auch am Heidrehmen vor hohen Gebäuden mit Problembereichen an Fassaden und Dächern. Wasser hat sich seinen Weg gesucht und dabei auch einige Wohnungen beeinträchtigt. Im Schenefelder Holt zeigen sich Risse im Verblendmauerwerk der Fassade. Bei allen Objekten arbeiten wir mit Nachdruck an der Ursachenforschung und gehen nach sorgfältiger Abwägung und Planung zügig in die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen, um die guten Wohnverhältnisse weiterhin gewährleisten zu können. Alle Bewohner:innen erhalten rechtzeitig detaillierte Informationen zu den anstehenden Arbeiten.

Konzepterarbeitung für Gebäude mit hohem Energieverbrauch
Ebenfalls ein wichtiges Thema entlang unseres Klimapfades ist die Erarbeitung sinnvoller Modernisierungskonzepte für Gebäude, die einen sehr hohen Verbrauch aufweisen. Diese stehen auch im Fokus der Regierung und Gesetzesgeber und sollen prioritär behandelt werden, um die höheren CO2-Emmissionen dieser Häuser zu minimieren. Glücklicherweise haben wir in unserem Bestand nur einen geringen Anteil ebensolcher Gebäude, doch die Herausforderungen hierbei sind nicht umso weniger. Daher beschäftigt sich ein Kernteam im Jahr 2025 intensiv mit der Analyse dieser Gebäude und erarbeitet die Konzepte für bessere Energieeffizienz.

AUSBLICK
Die großen Modernisierungsprojekte binden viele Ressourcen. Daher ist nur bis zu einem gewissen Maß das parallele Arbeiten an mehreren Projekten möglich. Die Folgeprojekte für die Modernisierungen stehen jedoch bereits fest und daher arbeiten unsere Teams auch 2025 intensiv an der Konzipierung und Planung der nächsten Maßnahmen. Bis es hier etwas konkretes zu sehen gibt, gilt es daher noch etwas Geduld zu bewahren. Aber seien Sie gespannt, auf unsere bisher größte Modernisierungsmaßnahme folgt eine noch Größere.

Maßnahmen zur klimaneutralen Wärmeversorgung 
Am Süderelbering schafft der BVE sein erstes eigenes klimafreundliches Wärmeversorgungsprojekt. Hierbei wird die Wärmezuführung für rund 135 Wohnungen von 65-70% Prozent der Wärmeenergie mit Hilfe von zukunftsfähigen Wärmepumpen gewonnen. Die Planungen für das Projekt starteten bereits im vergangenen Jahr. Für dieses Jahr ist der Abschluss der Ausschreibung geplant sowie die letzten vorbereitenden Maßnahmen. Der Baubeginn erfolgt voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2025. Das Kostenvolumen beträgt zirka eine Million Euro, das zu einem erheblichen Anteil durch Fördermittel gedeckt wird.

In unserem Quartier Op’n Hainholt werden 600 Wohnungen an die Fernwärme angeschlossen. Die Vorarbeiten für den Anschluss an das Fernwärmenetz der Hamburger Energiewerke laufen auch Hochtouren. Der Anschluss erfolgt dann über einen Zeitraum von wenigen Jahren zwischen 2026 und 2028. 

Auch in unserem Bestand in der Rothestraße, Arnoldstraße und Holländische Reihe in Ottensen werden 111 Wohnungen von dem Anschluss an die Fernwärme profitieren. Aktuell prüft und plant der BVE die baulichen Maßnahmen zum Anschluss des Bestandes, die von uns als Genossenschaft vorbereitet werden müssen. Die Umsetzung der Maßnahmen wird in den kommenden Jahren erfolgen. 

Zudem starten wir im ersten Quartal 2025 mit der Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern unserer Wohngebäude – ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung unserer Bestände.

In Zusammenarbeit mit unseren starken Partnern Green Planet Energy eG und EINHUNDERT werden zunächst 252 Wohneinheiten im Grandweg und Efeuweg von einem attraktiven Mieterstromangebot profitieren. Insgesamt werden wir in den nächsten Jahren rund 4.000 Wohnungen an PV-Anlagen anschließen. Mehr Informationen erhalten Sie in dem Artikel zu unserer PV-Strategie in dieser Ausgabe.

Als geringinvestive Maßnahme zur Einhaltung unseres Klimafahrplans werden wir in diesem Jahr auch einen hydraulischen Abgleich bei 600-700 Wohnungen durchführen, um die Effizienz der Wärmeversorgung zu verbessern. 

Weitere Maßnahmen in den Wohnanlagen
Hinzu kommen auch in diesem Jahr vielfältige Maßnahme zur Instandhaltung unseres Bestandes. Dazu zählen: Treppenhausmodernisierungen, Fenstererneuerungen, Dacharbeiten, weitere Fassadenmodernisierungen, Arbeiten und Umgestaltungen in den Außenanlagen, Baumpflege sowie die Instandhaltung von Zuwegungen und Tiefgaragen. 

Zusammenfassung
Insgesamt haben wir das Budget, welches wir für kleinere und größere Modernisierungsmaßnahmen eingeplant ist, im Vergleich zum Vorjahr noch einmal erhöht, damit unser Bestand auch weiterhin den aktuellen und zukünftigen Ansprüchen an modernes Wohnen gerecht werden kann.

Bei allen baulichen Maßnahmen werden wir unsere Mitglieder rechtzeitig und umfassend direkt informieren.