„Wenn es keinen Weg gibt, dann baue ich eben einen.“
Hallo Sithira, schön, dass Du Dir Zeit nimmst. Fangen wir mal ganz klassisch an: Seit wann bist Du beim BVE – und was machst Du hier genau?
Ich bin seit August 2010 beim BVE – mit einer kleinen Zwischenstation bei einem anderen Unternehmen in Berlin – aber dann hat es mich wieder zurück an die Elbe gezogen. Heute bin ich im IT-Team und kümmere mich um unsere IT-Infrastruktur, den IT-Support sowie um Themen wie Digitalisierung, Sicherheit und Prozessmanagement.
Also ganz grob gesagt: Du sorgst dafür, dass alles läuft?
Genau. Wir im IT-Bereich sind quasi das Backstage-Team: Wir bauen und betreiben die Bühne, damit die Kolleginnen und Kollegen vorne gut auftreten und für unsere Mitglieder da sein können. Unser Ziel ist es, die Arbeitsprozesse für die Mitarbeitenden so einfach, sicher und effizient wie möglich zu gestalten – und das wirkt sich am Ende natürlich auch auf unsere Mitglieder aus.
Was magst Du an Deiner Arbeit besonders gern?
Ich mag eigentlich alle Aufgaben. Natürlich gibt es auch stressige Situationen – etwa, wenn das Netzwerk mal spinnt oder irgendwas plötzlich nicht funktioniert. Aber das Gefühl, wenn ein neues Projekt erfolgreich umgesetzt ist und der BVE dadurch ein Stück moderner wird – das ist für mich das Schönste. Zu wissen: Wir sind einen Schritt weitergekommen. Das macht mich wirklich glücklich.
Du wirkst sehr lösungsorientiert. Gibt es etwas, das Dich besonders auszeichnet?
Ich gebe niemals auf. Wenn es einen Weg nicht gibt, dann suche ich einen – oder baue mir eben selbst einen. Ich bleibe nicht stehen. Außerdem bin ich sehr aufgeschlossen und arbeite gerne mit Menschen zusammen. Ich glaube, das ist auch etwas, das man spürt, wenn man mit mir zu tun hat.
Wie verbringst Du denn nach Feierabend Deine Zeit außerhalb des BVE?
Ich bin viel mit meinem sechsjährigen Sohn unterwegs – wir machen Ausflüge, gehen schwimmen, sind einfach viel zusammen. Früher habe ich leidenschaftlich Badminton gespielt, aber das ist momentan ein bisschen in den Hintergrund gerückt. Mein Fokus liegt zurzeit ganz klar auf meinem Sohn und unserer gemeinsamen Zeit.
Gibt’s in Hamburg Orte, die ihr besonders gern besucht?
Ja, auf jeden Fall die Elbe! Besonders gerne sind wir an der Elbchaussee unterwegs oder an den Elbstränden an den Ufern in Rissen – das ist für uns wie Urlaub vor der Haustür.
Und wenn ihr doch mal weiter wegwollt – habt ihr Reisepläne für dieses Jahr?
Im Sommer möchten wir nach England, wo ich Familie habe. Und im Herbst, wenn alles klappt, fliegen wir nach Sri Lanka – in meine Heimat. Ich freue mich sehr darauf, meine Eltern, meine Schwester und die Verwandten wiederzusehen. Und natürlich auch auf das Wetter dort: blauer Himmel, 30 Grad, Meer – das vermisse ich in Deutschland sehr.
Was verbindest Du mit Sri Lanka – außer Sonne und Familie?
Vor allem das Gefühl von Nähe. In Sri Lanka ist das soziale Miteinander anders als hier – wärmer, vielleicht auch persönlicher. Ich vermisse auch die Natur dort sehr – und das Essen, zum Beispiel Kottu Roti, ein traditionelles Gericht mit Fladenbrot und Curry. Super lecker! Es gibt ein paar sri-lankische Restaurants in Hamburg, aber vieles fehlt einfach. Manchmal bringe ich typische Speisen mit ins Büro – wie zum Beispiel kleine Thunfischbällchen.
Du hast viel erlebt – wie sah Dein Weg aus, bevor Du zum BVE gekommen bist?
Ich habe Informatik in Russland und in Deutschland studiert – in einem internationalen Masterprogramm mit Leuten aus 19 verschiedenen Ländern. Wir haben nicht nur voneinander gelernt, sondern auch, wie unterschiedlich Menschen ticken – kulturell, menschlich, im Denken. Das hat meinen Blick auf die Welt total geprägt. Dann habe ich in Stuttgart gearbeitet, später beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in München. Dort war ich auch Teil eines Teams, das an einem Tsunami-Warnsystem für Indonesien gearbeitet hat. Doch jetzt bin ich in Hamburg – der Ort, der zu meiner Heimat geworden ist und an dem ich bleiben möchte. Die Menschen hier haben ein offenes Herz. Das spüre ich jeden Tag.
Und heute bist Du beim BVE – in einer Genossenschaft. Was bedeutet das für Dich?
Ich finde das Modell der Genossenschaft großartig. Wir haben beim BVE rund 15.000 Wohnungen und fast 24.000 Mitglieder – das ist wie eine kleine Stadt. Wir kümmern uns darum, dass diese Menschen gut und sicher wohnen können. Das ist so viel menschlicher als in vielen anderen Unternehmen, z. B. in der Industrie. Für mich ist das etwas ganz Besonderes: Diese Nähe zu den Menschen, auch wenn ich im Hintergrund arbeite.
Gibt es einen Traum, den Du noch verwirklichen möchtest?
Ich träume davon, ein kleines Zentrum in Sri Lanka aufzubauen, in dem ältere und behinderte Menschen betreut werden – mit einer Kombination aus deutscher Medizintechnik und unserer traditionellen Ayurveda-Heilkunde. Ich sehe da großes Potenzial: Deutschland hat so viel technisches Wissen und gute Pflege, Sri Lanka bringt die ganzheitliche Heiltradition mit. Ich glaube, wenn diese beiden Welten zusammenkommen, können wir sehr vielen Menschen helfen. Außerdem möchte ich generell mehr älteren Menschen helfen – sei es, um ihnen etwas zu erklären, mit ihnen zu spielen oder einfach mit ihnen zu sprechen. Manchmal braucht es gar nicht viel – nur jemanden, der da ist.
Das klingt großartig. Was brauchst Du, um den Traum Wirklichkeit werden zu lassen?
Vor allem Zeit. Ich unterstütze jetzt schon Kinderheime in Sri Lanka mit Sachspenden und besuche sie, wenn ich dort bin. Aber so ein Zentrum aufzubauen, das braucht viel Planung, Menschen und Mut. Mein Sohn hat selbst Schwierigkeiten mit der Muskulatur in den Beinen, deshalb kenne ich die Herausforderungen aus eigener Erfahrung. Vielleicht ist das auch ein Antrieb für mich, etwas zu bewegen. Ich will einfach, dass Menschen – egal ob Kinder oder ältere – nicht vergessen werden, sondern gesehen und unterstützt.
Wow, das ist eine sehr besondere Vision. Sithira, vielen Dank für das Gespräch – und viel Erfolg auf all Deinen Wegen!