»Gute Nachbarn sind ein echter Schatz«, lautet ein Sprichwort.
Gilt das für die junge Generation genauso wie für die älteren Genossenschaftsmitglieder? Um uns dieser Frage zu nähern, haben wir zwei Ehepaare getrennt voneinander befragt: Sonja und Werner Groth wohnen seit fast 50 Jahren in ihrer 3-Zimmer-Wohnung in der Ueckerstraße in Lurup. Nadine und Ole Hansen sind 2018 mit ihren zwei Söhnen in einen Neubau des BVE in der Holstenstraße eingezogen.
Es wird deutlich: Nicht nur die Älteren sind dankbar für Hilfe aus der Nachbarschaft. Eine gute Hausgemeinschaft ist in jeder Lebensphase ein echter Gewinn und auch die jüngeren Mitglieder freuen sich über gemeinsame Aktivitäten, Feste oder einfach den Plausch im Treppenhaus.
12 Fragen an die Ehepaare Groth und Hansen
In welchem Stadtteil wohnen Sie?
Hansen: Altona
Groth: Lurup
Seit wann wohnen Sie in Ihrer Wohnung?
Hansen: 2018
Groth: 1975
Wie groß ist Ihre Wohnung?
Hansen: 4 Zimmer
Groth: 3 Zimmer
Mit wie vielen Personen wohnen Sie in der Wohnung?
Hansen: 2 Erwachsene und 2 Kinder
Groth: 2 Erwachsene, früher 2 Erwachsene und 4 Kinder
Wie viele Wohnungen gibt es in Ihrem Haus?
Hansen: 10
Groth: 6
Wie viele Nachbarinnen und Nachbarn aus Ihrer Wohnanlage kennen Sie mit Namen?
Hansen: Sechs Familien aus der Wohnanlage sind uns gut bekannt.
Groth: Im Haus alle, in der Wohnanlage mehr als die Hälfte.
Wie würden Sie die Hausgemeinschaft beschreiben?
Hansen: Umgänglich, hilfsbereit, freundlich.
Groth: Friedlich und lustig. Wir sind sehr zufrieden.
Finden Sie, wer neu in ein Haus einzieht, sollte sich vorstellen?
Hansen: Ja, auf jeden Fall.
Groth: Ja, das finden wir schon. Aber das wird heute kaum noch gemacht. Früher war das gang und gäbe. Heute gibt es neue Nachbarinnen und Nachbarn, die grüßen kaum.
Wie wichtig ist Ihnen Ihre Nachbarschaft?
Hansen: Uns ist die Nachbarschaft wichtig, weil man aufeinander angewiesen ist, beispielsweise wenn der Ableser kommt, Pakete angenommen werden müssen oder einfach mal ein Ei zum Backen fehlt. Freundliche Begegnungen sind wichtig im Leben, daher finden wir es toll, eine gute Nachbarschaft zu pflegen.
Groth: Sehr wichtig. Mit den Nachbarn treffen wir uns auch privat. So eine Nachbarschaft wie hier bekommen wir nicht wieder.
Hat sich die Atmosphäre im Haus in den letzten Jahren verändert? Und wenn ja: wie?
Hansen: Die Atmosphäre ist gleichbleibend gut. Besonders die kleineren Kinder spielen regelmäßig zusammen im Innenhof, was den Kontakt unter den jungen Eltern vertieft.
Groth: Eigentlich nicht. Wir sind schon älter und nicht mehr so mobil. Die Menschen im Haus fragen uns oft, ob wir etwas brauchen und helfen uns. Das ist toll.
Gibt es etwas, das Sie an Ihrer Nachbarschaft stört?
Hansen: Wenn keine Verantwortung für die Gemeinschaftsräume übernommen wird. Thema: Fahrradleichen, Sperrmüll der nicht weggeräumt wird.
Groth: Im Wesentlichen nicht, höchstens die Anonymität, die hier manchmal herrscht. Manche Menschen gehen an einem vorbei, als ob sie einen gar nicht kennen.
Sollte es mehr gemeinsame Aktivitäten wie Nachbarschaftsfeste geben?
Hansen: Im Kleinen passiert das schon regelmäßig, durch gemeinsame Abendessen oder einen lauen Abend auf der Terrasse. Ansonsten hatten wir auch schon ein großes Sommerfest mit vielen interessierten Nachbar:innen sowie einen Glühweinumtrunk in der Adventszeit. Ein weiteres Fest wäre schön.
Groth: Das letzte Fest ist noch gar nicht so lange her: ein Wohnanlagenjubiläum, das der BVE organisiert hat. Das war richtig toll. Wir haben gemeinsam Kaffee getrunken, gefeiert und sind mit den Menschen ins Gespräch gekommen. Davon dürfte es gern mehr geben. Aber im Grunde sind wir wunschlos glücklich.