Die »Neue Mitte Stellingen« gehört mit rund 750 geplanten Wohnungen aktuell zu den größten Wohnungsbauvorhaben in Hamburg. Die Baufelder liegen im Stadtteil Stellingen zwischen dem Sportplatzring und dem Basselweg. Hier realisiert der BVE 150 Wohnungen – allesamt im ersten Förderweg. Damit ist es für die Genossenschaft das größte Neubauprojekt der letzten Jahre.
Die meisten Wohnungen in dem Projekt umfassen 50 bis 90 Quadratmeter und sind für eine bis vier Personen vorgesehen, wie es den Förderrichtlinien der Stadt Hamburg entspricht. Doch zwei Besonderheiten gibt es: Erstens sind eigentlich 50 (ein Teil wird vom BVE belegt) Wohneinheiten für neue Baugemeinschaften geplant. Mit dieser Wohnform hat der BVE Erfahrung: Insgesamt sieben Baugemeinschaften gibt es bereits in seinem Bestand. Für die Stadt Hamburg war dies einer der ausschlaggebenden Gründe, um dem BVE das Grundstück am Sportplatzring zu überlassen.
Zweitens realisiert der BVE in der »Neuen Mitte Stellingen« auch eine weitere Clusterwohnung. Diese ist die größte Wohnung des Bauvorhabens und wird vier kleine Wohneinheiten sowie Gemeinschaftsflächen für eine Wohngemeinschaft umfassen. Kooperationspartner für diese sogenannte Clusterwohnung ist das Gemeindepsychiatrische Zentrum Eimsbüttel (GPZE), das Menschen mit einer psychischen Erkrankung verschiedenste sozialpsychiatrische Hilfsmöglichkeiten bietet und gemeinsam mit dem BVE ein Zuhause schafft.
Nachhaltiges Energiekonzept
Für seine Häuser in der »Neuen Mitte Stellingen« strebt der BVE den Effizienzhaus-Standard 40 an. Strom und Wärme sollen mittelfristig aus regenerativen Quellen stammen. Auch die Reduzierung der CO2-Emmisionen im gesamten Lebenszyklus der Gebäude steht im Fokus:
Fassaden:
Die Gebäude erhalten vorgehängte Ziegelfassaden. Durch die geringere Materialstärke des Baustoffs ergibt sich ein besserer CO2-Fußabdruck als bei einer herkömmlichen Verblendfassade. Die Optik erinnert an Schindeln. Damit erhalten die Häuser einen ganz eigenen Charakter, der sich mit seinem dunklen Rot-Ton gleichzeitig in die typischen Hamburger Klinker-Fassaden einfügt.
Photovoltaik:
Für die Stromversorgung plant der BVE eine PV-Anlage mit circa 60 kWp. Die Mieterinnen und Mieter können sich also über preisgünstigen und regenerativen Strom vom eigenen Dach freuen.
Wärme:
Die Wärmeversorgung im Quartier erfolgt über ein Nahwärmenetz, das ein Kontraktor im Auftrag des BVE errichtet und betreibt. Es basiert auf einer Kombination aus Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken, um mittelfristig eine regenerative Wärmeversorgung zu gewährleisten.
Doch bis es so weit ist, wird es noch ein bisschen dauern: Den Bauantrag für dieses innovative Projekt hat der BVE Mitte 2024 eingereicht. »Ein Neubau dieser Größenordnung ist in der heutigen Zeit kein Selbstgänger. Deshalb mussten wir über die Finanzierung sehr intensiv nachdenken und die Chancen und Risiken immer wieder sauber abwägen. Aber jetzt passt es und wenn alles nach Plan läuft, können wir Mitte 2025 mit dem Bau beginnen. Die Bauzeit schätze ich auf circa 24 Monate. Das heißt: Die Bewohnerinnen und Bewohner könnten 2027 einziehen«, sagt Volker Claussen, Leitung Neubau beim BVE.