Schnelle und stabile Internetverbindungen werden immer wichtiger: Aus diesem Grund haben sich der Bauverein der Elbgemeinden eG (BVE), die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille eG und der Altonaer Spar- und Bauverein eG zusammengeschlossen, um insgesamt 31.000 ihrer Wohnungen mit leistungsstarken Glasfaseranschlüssen auszustatten. Das Projekt Multimedia beginnt Ende 2025 und soll bis Anfang 2028 abgeschlossen sein.
Glasfaserleitungen bieten zahlreiche Vorteile: Sie ermöglichen hohe Übertragungsgeschwindigkeiten, sind besonders störungsarm und können große Datenmengen in kürzester Zeit transportieren, während herkömmliche Kupferleitungen bereits heute häufig an ihre Grenzen stoßen. Die Zusammenarbeit der drei Genossenschaften entstand aus dem Ziel, den Mitgliedern diese moderne und nachhaltige digitale Infrastruktur bereitzustellen. »Als Genossenschaften verfolgen wir gleiche Werte: Zusammenhalt, Verantwortung und eine nachhaltige Entwicklung unserer Quartiere«, sagt Ole Bührmann vom BVE, der die Projektausschreibung geleitet hat und nun die Umsetzung im Lenkungsausschuss begleitet. »Durch ein gemeinsames Glasfasernetz können wir nicht nur Ressourcen bündeln, sondern auch bessere Vertragskonditionen erzielen.«
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Entscheidung, das Glasfasernetz im Eigentum der Genossenschaften zu belassen und es an einen Dienstleister zu verpachten. Ein Vorteil dabei ist, dass die Genossenschaften selbst bestimmen können, welcher Anbieter den Betrieb übernimmt. So können sie sicherstellen, dass die Bedürfnisse ihrer Mieterinnen und Mieter im Vordergrund stehen. Zudem sorgt das Pachtmodell für eine nachhaltige Refinanzierung der Investitionen, ohne dass hohe Einmalkosten auf die Mitglieder umgelegt werden müssen.
Aktueller Stand und Zeitplan
Das Projekt befindet sich derzeit in der Übergangsphase von der Planung zur Umsetzung. Nach Abschluss der Ausschreibungen wurde der Auftrag zur Umsetzung an den Anbieter PŸUR | Tele Columbus vergeben. Der Bau der Netze soll bereits Ende 2025 beginnen, während die Hauptbauphase für 2026 und 2027 vorgesehen ist. Die Mieterinnen und Mieter werden frühzeitig über den Fortschritt informiert und benachrichtigt, sobald der Ausbau in ihrem Quartier beginnt: »Wir planen zusätzliche Informationsangebote, etwa Beiträge in unseren Mitgliedermagazinen oder Online-Updates, um die Mieterinnen und Mieter regelmäßig einzubinden«, so Ole Bührmann.
Der Ausbau erfolgt nach dem Campusnetz-Cluster-Prinzip, einem modernen Modell, das den Anschluss ganzer Wohnquartiere erleichtert und eine hohe Flexibilität ermöglicht. Dabei wird ein zentraler Netzknotenpunkt geschaffen, von dem aus die einzelnen Gebäude angebunden werden. Sollte in Zukunft ein Anbieterwechsel oder ein technologisches Upgrade notwendig sein, entfällt eine aufwendige Umrüstung jedes einzelnen Gebäudes. Stattdessen kann der neue Anbieter direkt am zentralen Netzknoten ansetzen und die bestehende Infrastruktur nahtlos weiter nutzen. Dadurch lassen sich Wechsel und technische Weiterentwicklungen deutlich unkomplizierter umsetzen. Bis Anfang 2028 sollen nahezu alle Wohnungen des BVE an das neue Netz angeschlossen sein. Nur wenige Häuser, bei denen ein Anschluss aufgrund der Lage nicht realisierbar ist, bleiben ausgenommen.
Digitalisierung, die den Alltag erleichtert
Der Bau des Glasfasernetzes ist für die Bewohnerinnen und Bewohner mit zahlreichen Vorteilen verbunden: Neben deutlich höheren Internetgeschwindigkeiten profitieren sie von stabileren Verbindungen und einer Infrastruktur, die den steigenden Anforderungen der Digitalisierung gewachsen ist. Doch das Potenzial der neuen Glasfasertechnologie reicht weit über schnelle Internetverbindungen hinaus. Die moderne Infrastruktur schafft die Grundlage für zahlreiche zusätzliche Services, wie intelligente Gebäudeverwaltungssysteme zur effizienten Steuerung von Heiz- und Stromverbrauch, digitale Messsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs oder innovative Mobilitätslösungen. »Das Glasfasernetz ist nicht nur für Internet und Fernsehen gedacht. Es eröffnet viele Möglichkeiten für smarte Lösungen, die man in Zukunft realisieren könnte – vom Quartiers-WLAN bis hin zu E-Mobilitätsstationen«, erklärt Ole Bührmann, »Mit Glasfaser betreten wir die Zukunft.«