Gemeinsam Hürden überwinden
Dieser Artikel ist eine Veröffentlichung aus unserem Geschäftsbericht 2019.
Mit der eigenen Körperkraft möglichst effizient von A nach B kommen, und zwar anders als Architektur und Kultur es vorgeben: Das ist Parkour. Diese außergewöhnliche Sport- und Fortbewegungsart konnten die Mitglieder der Kindergenossenschaft BVE KIDS bei einem gemeinsamen Ausflug erleben.
12- bis 16-mal im Jahr lädt die bundesweit erste Kindergenossenschaft, BVE KIDS, ihre Mitglieder zu unterschiedlichsten Aktivitäten ein. In der Regel handelt es sich dabei um Angebote, an denen die Kinder gemeinsam mit einem Elternteil teilnehmen können. »Es hat sich als schön erwiesen, dass Eltern und Kinder gemeinsam etwas erleben«, erklärt Katrin Freesmeier, Mitarbeiterin in der Mitgliederförderung des BVE. Neben Einzelfallhilfe, Netzwerkarbeit und Eventorganisation kümmert sich die Pädagogin um alle Themen der Kindergenossenschaft. Vom Planetariumsbesuch über das gemeinsame Basteln von Wachstüchern als Butterbrotpapier: Der Strauß an Aktivitäten, die über das Jahr verteilt angeboten werden, ist bunt. »Es geht uns häufig auch darum, auf wichtige Themen hinzuweisen«, sagt Katrin Freesmeier. »Beim Basteln der Wachstücher für das Butterbrot wollten wir zum Beispiel darauf aufmerksam machen, dass wir mit den Ressourcen vorsichtiger umgehen müssen. Das Thema Nachhaltigkeit und genossenschaftliches Miteinander liegen uns sehr am Herzen.« Alle Angebote werden von Fachleuten begleitet, die sie entsprechend anleiten.
Sich etwas trauen
Beim Parkour können Kinder die eigenen Grenzen neu definieren und die Umwelt aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Das Ziel ist es, Hindernisse in der Natur oder der städtischen Umgebung fließend und ohne Hilfsmittel zu überwinden. »Bei der Aktivität ging es uns in erster Linie um Bewegung und das ›Sich trauen‹«, erklärt Katrin Freesmeier. 26 Kinder zwischen 8 und 14 Jahren folgten der Einladung des BVE am 31.08.2019 in »Die Halle – Parkour Creation Center Oberhafen«. Sie befindet sich im Oberhafenquartier zwischen Deichtorhallen und HafenCity in einer ehemaligen Lagerhalle des alten Güterbahnhofs. Unter der Anleitung zweier Trainer trainierten die Kinder zweieinhalb Stunden. »Normalerweise nehmen auch die Eltern gerne an unseren Aktivitäten teil. Beim Parkour war die Hemmschwelle aber wohl doch etwas zu groß«, erzählt Katrin Freesmeier mit einem Augenzwinkern. Dabei gehören waghalsige Aktionen nicht zum Parkour und die Sportart ist auch für Erwachsene grundsätzlich geeignet.
Von Aktionen wie dem Ausflug zur Parkour-Halle erfahren die Familien durch Info-Briefe, die der BVE regelmäßig verschickt. Die Anmeldung zu den Aktivitäten erfolgt per E-Mail. Der BVE versucht, das Programm so zu gestalten, dass sowohl kleinere als auch größere Kinder einen Anreiz haben, daran teilzunehmen. »Beim Parkour hatten wir auch Anmeldungen von größeren Kindern. In der Regel liegt der Löwenanteil aber bei den Kindern zwischen 6 und 12 Jahren«, erzählt Katrin Freesmeier.
Alle Aktivitäten der BVE KIDS werden vom BVE bezuschusst. »Für manche Aktionen nehmen wir auch ein wenig Geld von den Teilnehmenden, weil es auch um Wertigkeit geht«, erklärt Katrin Freesmeier. »Es ist uns aber in erster Linie wichtig, dass es sich jeder – unabhängig vom Einkommen – leisten kann, gemeinsam mit seinen Kindern etwas Schönes zu unternehmen.«