Innovation sind wichtig - Datenschutz wichtiger
Dieser Artikel ist ein Auszug aus unserem Jahresbericht 2020
Wir surfen im Internet, wir telefonieren und chatten, wir sind digital. Auch der BVE setzt sich mit der Frage auseinander, welche neuen Technologien er in seinen Häusern und Wohnungen einsetzen kann. Doch gemeinsam mit mehr Technologie und Digitalisierung entstehen auch neue, wichtige Fragen: Wer hat Zugriff auf unsere Daten? Was passiert damit?
Fakt ist: Die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) stellen sehr hohe Anforderungen an den Datenschutz. An diese Auflagen hält sich der BVE selbstverständlich ohne Ausnahmen. Darüber hinaus prüft der Bauverein der Elbgemeinden jede technische Neuerung intensiv, bevor sie den Weg in eine der über 14.000 Wohnungen des BVE schafft. Bereits heute sind einige der BVE- Wohnungen mit intelligenten Messeinrichtungen für den Strom ausgestattet. Hierbei wird der Stromverbrauch über einen digitalen Zähler erfasst und über ein Kommunikationsmodul weitergeleitet. Bis 2030 sollen alle Wohnungen des BVE über ein solches Smart-Metering-System verfügen. »Wir betrachten die Kommunikation der elektronischen Messeinrichtungen als wichtigen Beitrag für die Energiewende«, erklärt Ole Bührmann, Kaufmann für Immobilienmanagement beim BVE. »Die Mitglieder können mithilfe dieser modernen Technik tagesaktuell ihren Verbrauch überprüfen und so ein besseres Gefühl dafür entwickeln.«
Laut EU-Energieeffizienz-Richtlinie muss die Messung des Wärmeverbrauchs in Wohngebäuden bis 2027 komplett auf Funk umgestellt und fernauslesbar sein. Damit sollen die Bewohnerinnen und Bewohner in die Lage versetzt werden, sich häufiger über ihren Verbrauch zu informieren. Momentan prüft der BVE die Möglichkeit, intelligente Messsysteme zu installieren, die er selbst auslesen kann. »Es gibt einige Unternehmen am Markt, die Heizkostenverteiler anbieten, bei denen sich das Wohnungsunternehmen nicht auf einen Messdienstleister festlegen muss. Mit diesen sogenannten White-Label-Produkten würden wir uns unabhängig machen und hätten mehr Transparenz«, sagt Ole Bührmann. »Denn dann würden die Daten der Mitglieder nicht bei den Dienstleistern, sondern bei uns landen.«
Vor rund 15 Jahren schloss der BVE mit einem lokalen An- bieter einen sogenannten Multimediavertrag. Die Wohnungen erhielten eine Multimedia-Verkabelung, die eine einwandfreie TV-, Telefon- und Internetnutzung in allen Räumen ermöglicht. »Damals wurde das Internet aber noch viel weniger genutzt als heute und der Fokus lag auf dem Fernseher. Heute ist es genau umgekehrt: Die Datengeschwindigkeit und die Internetverbindung sind in den Vordergrund gerückt«, erklärt Ole Bührmann. Deshalb setzt der BVE bei Neubauvorhaben jetzt auf Glasfaserausstattung. »Momentan prüfen wir, wie wir mit den Bestandsimmobilien verfahren können. Auch bei den Glasfaserleitungen möchten wir uns möglichst nicht an einen einzelnen Anbieter binden. Deshalb ist Open Access eine interessante Option. Open Access bedeutet: Wir stellen die Leitungen zur Verfügung und die Mitglieder können selbst entscheiden, welchen Anbieter sie nutzen.«
Datenhoheit behalten
Dem BVE ist der Schutz der persönlichen Daten seiner Mitglieder sehr wichtig. Er hält sich selbstverständlich ohne Ausnahmen an die gesetzlichen Bestimmungen, die sich aus der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) ergeben.
Bei der Einführung neuer digitaler Technologien kommt es dennoch manchmal vor, dass sich Mitglieder Sorgen um den Verbleib ihrer Daten machen. Bei der Prüfung von White-Label-Lösungen und dem Projekt »Open Access« geht es deshalb auch darum, die Datenhoheit im Unternehmen zu halten, anstatt sie an Dritte abzugeben. »Der Schutz der Daten unserer Mitglieder hat für uns höchste Priorität. Deshalb möchten wir – soweit möglich – den Zugriff darauf sicherstellen«, sagt Ole Bührmann.