Von der globalen Bühne zu den Wohnungen des BVE - Klimaschutz weltweit und in Hamburg
17. November 2021Dieser Artikel ist ein Auszug aus unserem Jahresbericht 2020
Klimaschutz kennt keine Grenzen: globales, nationales und lokales Engagement ist gefragt. Als Wohnungsbaugenossenschaft und großes Wohnungsunternehmen hat der BVE eine besondere Verantwortung. Denn dem Gebäudesektor kommt beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu: Das ehrgeizige Ziel ist eine Treibhausgasreduktion von 66–67 Prozent bis 2030 gegenüber 1990.
Pariser Klimaabkommen
Das Pariser Klimaabkommen war die erste weltweite und rechtsverbindliche Klimaschutzvereinbarung. Es wurde 2015 geschlossen. Mittlerweile sind fast 190 Partner:innen dem Abkommen beigetreten – darunter die EU und ihre Mitglied- staaten inklusive Deutschland. Das Ziel des Abkommens ist es, die Erderwärmung deutlich unter 2° und möglichst unter 1,5° Celsius zu halten. Hierfür soll bis 2050 ein Gleichgewicht zwischen der Emission und dem Abbau von Treibhausgasen hergestellt werden. Bundes-Klimaschutzgesetz
Das Klimaschutzgesetz des Bundes wurde 2019 verabschie- det. Es legt verbindliche Klimaziele für alle CO2-intensiven Bereiche des Landes fest. Sein Ziel ist die Verminderung der Treibhausgas-Emissionen um 55 Prozent gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 sowie »Treibhausgasneutralität« (95 Prozent Reduktion) im Jahr 2050. Damit folgt das Klimaschutzgesetz den Vorgaben des Pariser Klimaabkommens.
Gebäudeenergiegesetz
Das Gebäudeenergiegesetz von 2020 gehört wie das Klimaschutzgesetz zum »Klimaschutzprogramm 2030« der Bundesregierung. Es enthält Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden, die Erstellung und die Verwendung von Energieausweisen sowie an den Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden.
Hamburger Klimaplan
Gemäß dem Hamburger Klimaplan von 2019 strebt die Stadt ebenfalls eine CO2-Reduktion von 55 Prozent bis zum Jahr 2030 und bis 2050 eine Emissionsminderung von mindes- tens 95 Prozent gegenüber 1990 an. In dem Plan sind außer- dem spezifische Ziele und Maßnahmen für unterschiedliche Sektoren der CO2-Produktion in der Stadt festgelegt.
Hamburgisches Klimaschutzgesetz
Das Hamburgische Klimaschutzgesetz wurde 2020 von der Bürgerschaft beschlossen. Es verankert die Begrenzung der Erderwärmung als Staatsziel in der Hamburgischen Landes- verfassung. Deshalb sind die Ziele des Klimaplans Bestandteil des Gesetzes.
Sich der eigenen Wirkung bewusst
Mit mehr als 14.000 Wohnungen ist der BVE die größte Wohnungsbaugenossenschaft und das zweitgrößte Wohnungsunternehmen in Hamburg. Insofern haben seine Entscheidungen weitreichende Wirkungen – auch im Hinblick auf den Klimaschutz. Unternehmen wie der BVE können maßgeblich dazu beitragen, das Ziel der CO2-Reduktion von 66–67 Prozent im Gebäudesektor bis 2030, das das Klimaschutzgesetz vorgibt, zu erreichen. Dieser Verantwortung ist sich der BVE bewusst. Deshalb arbeitet die Wohnungsgenossenschaft bereits seit 1990 daran, einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung zu leisten. 2016 begann der BVE schließlich, sein Nachhaltigkeitsmanagement zu systematisieren. Er hat die wichtigsten Handlungsfelder identifiziert und entsprechende Maßnahmen abgeleitet. Seit 1990 hat er seine CO2-Emissionen bereits um 48 Prozent reduziert. »Nachhaltigkeit ist für uns kein lästiges Pflichtprogramm, sondern eine Selbstverständlichkeit im Hinblick auf die Umwelt und die nachfolgenden Generationen«, sagt Klara Marquardt, die Nachhaltigkeitsmanagerin des BVE.
Neues Netzwerk: die Initiative Wohnen.2050
Mit dieser Haltung ist der BVE nicht allein: Seit 2020 ist er Partner in der Initiative Wohnen 2050 e.V. (IW.2050), einem klimapolitischen Bündnis von mehr als 70 Wohnungsunternehmen aus ganz Deutschland. Es bietet den Rahmen für fachlichen Austausch und strategische Kooperationen im Namen des Klimaschutzes. »Alle Akteurinnen und Akteure der Wohnungswirtschaft stellen sich dieselben Fragen. Alle stehen vor denselben Herausforderungen. Wieso also nicht gemeinsam daran arbeiten?«, meint Klara Marquardt.
Genau das tut die IW.2050. Ein Slogan der Initiative lautet: »Wir wollen nicht mehr über den Klimawandel reden. Wir wollen handeln.« In regelmäßigen Treffen werden den Wohnungsunternehmen konkrete Werkzeuge und Tools an die Hand gegeben, um beispielsweise Klimabilanzen und CO2-Pfade zu berechnen. Außerdem organisiert die IW.2050 Vortragsreihen und Vernetzungstreffen. »Bei einem Regionaltreffen stellen zum Beispiel alle Wohnungsunternehmen ihre Klimabilanz in einer vorgegebenen Form vor. So werden Vergleiche möglich. Wenn ich dann sehe, dass ein Unternehmen schon weiter ist als wir, weiß ich genau, auf wen ich mit Fragen zum Thema zugehen kann. Das klingt vielleicht banal, aber es ist viel wert«, erzählt Klara Marquardt.
So arbeitet auch unsere Genossenschaft Schritt für Schritt daran mit, die globalen Ziele für den Klimaschutz Wirklichkeit werden zu lassen.