Kunst beim BVE: Figuren Fischhändler und Marktfrau

Der Fischmarkt ist ein Platz des Handels, des Ausgehens, des Wohnens. Eigentlich passt das nicht zusammen und manchmal gibt es auch Reibungsmomente, aber grundsätzlich spürt man auf dem Fischmarkt diese besondere hamburgische Atmosphäre. Gerhard Brandes hat mit seinem Kunstwerk Fischhändler und Marktfrau, bestehend aus zwei Figuren, eine schöne Alltagssituation nachgestellt.

Als hätte man einen Film kurz angehalten und beide aus dem Leben gegriffen, stehen ein Fischhändler und eine Gemüsefrau leicht erhöht am Rand des Platzes. Der Händler trägt eine große Kiste mit frischem Fisch, während die Frau mit zwei üppig gefüllten Gemüsekörben voranschreitet und sich nach ihm umsieht. Anscheinend ist er nicht schnell genug. Eine deftige Szene mit urigen Typen.

Der Künstler Gerhard Brandes wurde 1923 in Frankfurt/Oder geboren. Nach dem Studium ab 1943 an den Kunsthochschulen in Berlin studierte er bis 1949 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg in der Bildhauerklasse von Edwin Scharff und Gerhard Marcks. Er ließ sich dann in Blankenese nieder. Bereits in den frühen 1960er Jahren schuf er Bronze- und Kupfer-Skulpturen, anfangs mit einzelnen Menschen, später auch mit Tierfiguren, im Alltagsumfeld und in Gruppenkonfigurationen. Vieles von ihm dekoriert auch die Häuser und Grundstücke des BVE im Hamburger Westen. Gerhard Brandes starb am 10. Juli 2013 in Hamburg.

Der BVE hat zum Ende der 80er Jahre am Fischmarkt zusammen mit einer befreundeten Genossenschaft Wohnraum und Gewerbeflächen neu gebaut. Die alte Bebauung war bis auf wenige Ausnahmen dem zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen. Man kann in einigen Tatortfolgen mit Stoever und Brockmöller aus dieser Zeit im Hintergrund die Baustelle und deren Kräne sehen. Auch der Platz selbst wurde damals rekonstruiert und im Anschluss der historische Minervabrunnen dort wieder aufgestellt.