Attraktiv nach innen und außen - das Stadtteilmarketing
Der BVE ist seit vielen Jahren mit aktiv im Stadtteilmarketing einiger größere Quartiere Hamburgs. Aber was ist eigentlich Stadtteilmarketing, wie unterscheidet sich dieses von Quartiersentwicklungen oder schlichten einfachen Werbemaßnahmen?
Das Stadtteilmarketing ist die Verfeinerung des Stadtmarketings, einem weitverbreiteten Instrument, um einerseits den drohenden Verlust der Konkurrenzfähigkeit im Städtewettbewerb und andererseits einen Planungsnotstand im Inneren zu begegnen. Das klingt jetzt wirklich ziemlich technisch, Entschuldigung. Einfach ausgedrückt, betrachtet man ein Quartier wie ein Produkt, und dieses Produkt „Quartier“ muss ein attraktives und vielfältiges Angebot für die Menschen schaffen.
Eine solche Aufgabe liegt nicht nur bei den Stadtoberen oder Regierungsverantwortlichen, sondern genauso bei den Grundeigentümern, also Vermietern, dem Einzelhandel, Schulen, Kirchengemeinden, der Gastronomie oder Hotellerie. Alle zusammen sorgen für das Aussehen und Auftreten des Stadtteils und damit für eine positive Außenwirkung, dem Image. Gleiches gilt für das Innere: die Menschen, die dort bereits wohnen, sollen dort gerne leben, sich identifizieren, sollen genauso von der Vielfalt der Angebote wissen, und diese natürlich auch nutzen und wertschätzen können.
Ein schönes Beispiel ist das Stadtteilmarketing im Osdorfer Born. Wir nennen es Stadtteiltourismus. Also auf in den Born: Zusammen mit dem Born-Center können wir Grundeigentümer - der BVE ist hier mit knapp 800 Wohnungen der zweitgrößte Vermieter nach der Saga - durchaus dafür sorgen, dass ein ehemals nicht ganz so optimaler Ruf abgebaut wird. Dabei werden allen Bewohnerinnen und Bewohnern gute Angebote unterbreitet, so dass man durchaus stolz sein darf, dort zu wohnen. Und im Ernst, das Leben im Osdorfer Born ist ein wirklich gutes. Die Wohnanlagen des BVE beispielsweise sind nicht nur gut instandgehalten, die Wohnungen bezahlbar, sondern stellen mit ihren modernen Außenanlagen und Spielbereichen grüne Oasen dar. Das Kl!ck Kindermuseum ist überregional bekannt, das Bürgerhaus dank vielfältigem Engagement und öffentlicher Mittel mit spannenden Inhalten unterwegs. Okay, es fehlt ein Bahnanschluss, das ist aber auch durch ein Stadtteilmarketing nicht zu ändern.
Aktionen des Stadtteilmarketings gab es in den letzten Jahren viele, - vom lebendigen Adventskalender, über den kleinen Weihnachtsmarkt vor dem Born-Center, Zirkusangebote für Jung und Alt, Reverse-Graffiti-Aktionen, Kooperationen mit dem Freibad, Kürbisschnitzen, Postkarten-Foto-und-Filmaktionen und Schulstarterbeutel. Auch sportive Angebote gehören immer dazu: wir sind Ausrichter des Bornathlon mit Skilanglauf auf Rollen und Kletteraktionen. Gemeinsam finanzieren wir die Borner-Putzer, welche seit Jahren dafür sorgen, dass es immer gut aussieht im Born. Allein im Jahr 2021 wurden 950 Einkaufswagen wieder zurück an die Supermärkte und Discounter gebracht, von alleine findet solch ein Einkaufswagen den Weg leider nicht zurück an seinen Standort.
Nach außen hin darf mit den Aktionen und dem guten Gesamteindruck – sagen wir es offen – Werbung gemacht werden. Mithilfe von Postkartenaktionen, Zeitungsartikeln, leider seltenen Berichten im bspw. N3-Journal oder einem modernen Internetauftritt stellen sich alle Vermieter und auch das Born-Center entsprechend positiv da. Partner für das Stadtteilmarketing in den Quartieren Neuwiedenthal, Kirchdorf-Süd und im Osdorfer Born ist das Unternehmen ProQuartier, deren professionelle Unterstützung wir brauchen und zu schätzen wissen.
Im Gegensatz zum Stadtteilmarketing gibt es Interessensgemeinschaften, die ihre jeweiligen, ganz eigenen Interessen versuchen umzusetzen. Ein Beispiel ist hier die IG Niendorf-Nord. Ein Zusammenschluss gewerblicher Anbieter versucht den Standort Niendorf-Nord positiv zu steuern, natürlich hat auch der BVE hieran Interesse, denn ein lebenswertes Quartier muss immer auch eine gewisse Infrastruktur vorweisen. Insofern beteiligen wir uns u.a. auch an dieser Interessensgemeinschaft, denn dort besitzen wir immerhin 153 Wohnungen.
Egal, ob Quartiersentwicklung, Interessensgemeinschaft oder professionelles Stadtteilmarketing, es gilt der Grundsatz gemeinsam ist man stark und gemeinsam kann man mehr bewegen, als ein einzelner es jemals könnte. Dieses Modell korrespondiert grundsätzlich mit dem genossenschaftlichen Gemeinsinngedanken und daher sind wir auch gerne dabei.