03. Juli 2024

Finke geht durchs Quartier - und entdeckt eine zweite HafenCity

stage
03. Juli 2024

Finke geht durchs Quartier... 

...und entdeckt eine zweite HafenCity. Ja, die gibt es wirklich, im Harburger Binnenhafen. Auch hier findet seit bald zwanzig Jahren eine Verwandlung statt, begonnen hat es mit dem Umbau von einem großen Speichersilo in ein Bürogebäude. Eine sehr mutige und auch sehr gelungene architektonische Entscheidung. Der Unterschied zur Hamburger HafenCity ist aber, dass man sich hier mehr industriellen Charme erhalten hat. Es ist alles etwas rauer, vielleicht langsamer, nicht so hochglanzpoliert. Okay, dafür gibt es auch weniger Vergnügen in Form von Restaurants und Bars und Museen, aber die liebevoll umgebaute Fischhalle mit ihrem Livemusikangebot und dem fantastischen selbst gebackenen Kuchen ist ein sehr beliebter Ort der Kurzweil. Bei Sonnenschein sitzt man auf der Terrasse direkt am Wasser.

Ich gehe zu Fuß über die B 75 in die Harburger Innenstadt, die eine faszinierende Mischung aus Einkaufszone, Siebzigerjahre-Architektur, historischen Gebäuden, einer großartigen Sammlung moderner Kunst im Falckenberg-Museum, und einem riesigen neuen Einkaufszentrum direkt neben dem Bahnhof, darstellt. Man kann dazu eine Meinung haben, mir gefällt es. Jetzt hat die Stadt Hamburg ihr Vorkaufsrecht für das leerstehende Karstadt-Gebäude gezogen. Man darf gespannt sein, welche quartiersbezogenen Nutzungen dort einziehen werden.

Mit der Bahn geht es zur Veddel. Hier besuche ich das Auswanderermuseum Ballin-Stadt. Mit Sicherheit sind auch viele Angehörige unserer BVE-Mitglieder vor langer Zeit Richtung Neue Welt ausgewandert, haben ihr Glück gesucht und hoffentlich auch gefunden. Es ist schon interessant zu sehen, wie professionell die Schifffahrtsgesellschaft von Albert Ballin das Thema Auswandern umgesetzt und wirtschaftlich genutzt hat. Vielleicht war es eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten; auf dem dritten Deck eines Schiffs Richtung USA zu fahren ist aber sicherlich nicht nur ein Vergnügen gewesen. 

Ich fahre mit dem Bus näher an den südlichen Zugang des Alten Elbtunnels heran, genieße den Fußweg durch die schön sanierte Röhre und lande mehr oder weniger direkt vor unserer Wohnanlage am Fischmarkt. Sie wissen, der BVE besitzt hier knapp 100 Wohnungen in mehreren Gebäuden. Die neugebauten Häuser stehen nun auch schon bald 40 Jahre dort und machen immer noch einen architektonisch passenden Eindruck. Die Mischung aus kleinen und großen, geförderten und freifinanzierte Wohnungen sowie einem schönen Anteil an Gewerbeflächen ist einfach reizvoll. Mit einem feinen Teller Backfisch und Kartoffelsalat sowie einem frisch gezapften Bier lasse ich in den Alt Helgoländer Fischerstuben die Gedanken schweifen.

Der BVE wird 125 Jahre, die Urzelle in der Langelohstraße gibt es noch, unsere schöne Gartenstadt im Mechelnbusch in Rissen wird 75 Jahre alt, genauso wie demnächst die große Wohnanlage in Kirchdorf-Süd 50 Jahre alt sein wird. So lange ist übrigens auch der Grand-Prix-Sieg von Abba her, und auch der Erstbezug der Wohnungen in Billstedt-Kaltenbergen. Die Zeit vergeht. Ich selbst nähere mich dem 60sten Geburtstag, bin vor fast 40 Jahren nach Stuttgart gezogen, um in der Immobilienbranche Fuß zu fassen. Eigentlich alles nicht zu glauben, wo sind die Jahre geblieben – darauf noch ein Getränk bitte!

Herzlich

Ihr Peter Finke