„Wir geben wirklich jeden Tag alles für den Club - unseren BVE!“
Moin Inke, Moin Thomas! Es geht gleich ans Eingemachte. Wenn ich euch beide nach einem lustigen oder besonderen Fakt über euch frage, was würdet ihr sagen?
Inke: Was bei mir vielleicht besonders ist oder was man zumindest vielleicht im ersten Moment nicht erwartet, ist, dass ich in fernab vom Schreibtisch an alten Autos rumschraube. Begonnen hat es aus der Not heraus, weil selbst der Hersteller an unseren gebrochenen Abgaskrümmer nicht ran wollte. Wir hatten - mit wenig Ahnung - einfach losgelegt. Mein 30 Jahre altes Fiat Ducato Wohnmobil hat sich inzwischen zum Großprojekt entwickelt. Ich kann aber auch irgendwie nicht aufgeben.
Thomas: Bei mir ist es kein Hobby oder ähnliches, sondern eher ein Charakterzug. Den größten Teil der Zeit – vor allem bei der Arbeit – bin ich ja sehr gewissenhaft und überlegt, aber manchmal habe ich auch Momente, in denen ich ganz impulsiv bin. Dann müssen Dinge meist sofort geschehen, wenn ich sie mir in den Kopf gesetzt habe. So habe ich, nachdem die Spritpreise so stark angestiegen sind, innerhalb von einer Stunde den Entschluss gefasst, mein Auto zu verkaufen. Von der Idee bis zum Verkauf hat es nicht mal eine Woche gedauert. Meine Frau rollt dann immer wieder mit den Augen, wenn ich solche Momente habe. Aber ich habe es nicht bereut. Seitdem fahre ich nun fast jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das sind insgesamt gut 50 km am Tag.
Was zeichnet euch beide neben dem Fahrzeugbau und der Konsequenz aus?
Inke: Felix, was hältst Du davon, wenn wir das für den jeweils anderen beantworten?
Sehr gute Idee! Also Inke, was zeichnet Thomas in deinen Augen aus?
Inke: Thomas ist auf jeden Fall sehr verlässlich. Das schätze ich sehr an ihm. Zudem ist er richtig pfiffig, wenn es um IT-Lösungen bzw. unsere EDV geht. Egal, wo es mal hakt, Thomas findet immer schnell eine gute Lösung. Das ist im Arbeitsalltag sehr, sehr hilfreich. Gerade weil das keines meiner Steckenpferde ist. Ansonsten ist Thomas wirklich sehr engagiert, ein Super-Typ und gibt wirklich alles für den Club, wie wir sagen, also den BVE.
So Thomas, jetzt hast Du nach den netten Worten ein wenig Druck. Was zeichnet Inke aus?
Thomas: Also erstmal vielen Dank für die netten Worte. Den letzten Punkt muss ich unbedingt gleich zurückgeben. Inke ist unglaublich motiviert und gibt, wenn sie am Schreibtisch ist, wirklich alles dafür, die Anliegen unserer Mitglieder, aber auch unserer Kolleginnen und Kollegen so zu lösen, dass am Ende alle glücklich sind. Inke hat ein großes Talent dafür, nicht nur Einzelfälle zu betrachten, sondern auch das große Ganze im Blick zu haben. Wenn ein Prozess im Haus beispielsweise noch nicht ideal läuft, dann macht Inke sich auf, diesen zu verbessern und anzupassen. Sie findet dann oft kreative Lösungen und betrachtet die Probleme von wirklich allen Seiten. Das ist schon beeindruckend.
Inke: Ich finde, bei über 14.000 Wohnungen und damit ja auch über 14.000 wohnenden Mitgliedern ist es auch wichtig, dass wir unsere Prozesse immer wieder überprüfen, hinterfragen und anpassen. Wir fragen uns häufiger, wie man Dinge noch besser im Sinne unserer Mitglieder umsetzen kann. Das ist natürlich auch für unsere Mitarbeitenden wichtig.
Es geht darum, dass wir in unserem Team mit 24 Hausmeistern und acht Kolleginnen und Kollegen im Bestandsmanagement jedes individuelle Anliegen, also jeden Einzelfall bestmöglich und transparent bearbeiten und lösen können.
Wenn ihr euch nicht um die Anliegen unserer Mitglieder kümmert, sondern um eure eigenen, was macht ihr dann? Anders gefragt: Was macht ihr in eurer Freizeit, wenn ihr nicht an Autos schraubt oder Fahrrad fahrt?
Inke: Dann beschäftige ich mich mit meinen beiden Hunden. Einem Labrador und einem spanischen Wasserhund-Border-Collie-Mix.
Klingt exotisch.
Inke: Ja, und beide anspruchsvoll. Wir haben die beiden aus dem Tierschutz geholt und offenbar sind beide aus Arbeitslinien. Hundehalter wissen, was das bedeutet.
Thomas: Ich habe zwar keine zwei Hunde, aber zwei Kinder, die im Alltag natürlich viel Raum einnehmen. Ich genieße die Zeit mit der Familie, versuche mir aber auch hin und wieder ein paar kleine Freiräume zu schaffen. Dann spiele ich Gitarre oder lese ein gutes Buch. Gerne werkel ich auch ein wenig und versuche unseren Wohnraum zu verschönern oder praktischer zu gestalten. Am Wochenende baue ich beispielweise den Keller um.
Dafür drücken wir die Daumen. Aber raus aus dem Keller und ab nach Iserbrook. Was macht ihr bei uns im Haus genau?
Thomas: Inke und ich leiten hier beim BVE praktisch ein Team von acht Bestandmanagern und -managerinnen und 24 Hausmeistern. Wir sind dafür verantwortlich, dass wir beim BVE alles dafür tun, dass unsere Mitglieder zufrieden sind und Ihre Anliegen gehört und bearbeitet werden. Wir sind quasi die ersten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zwischen Verwaltung und Mitgliedern. Zudem geben wir das Feedback und die Bedürfnisse und Wünsche unserer Mitglieder natürlich auch bei baulichen Maßnahmen weiter, sodass diese in Modernisierungs- und Neubauprojekte einfließen können.
Inke: Zudem sind wir natürlich auch ein wenig Sprachrohr. Wir gehen auf unsere Mitglieder mit unterschiedlichen Themen zu und informieren über wichtige Dinge oder bitten um Rückmeldung und Meinungen.
Klingt umfassend?
Inke: Ja, und das ist ja nur ein Ausschnitt unseres täglichen Handelns. Da kommt schon einiges zusammen. Wir schauen auch auf Dinge wie den Klimaschutz und unsere Nachhaltigkeitsziele beim BVE. Welche Maßnahmen kann man in den Quartieren umsetzen, welchen Erfolg können diese vor Ort haben. Das ist spannend und herausfordernd zugleich.
Thomas: Dazu kommt, dass wir natürlich auch für unsere Mitarbeitenden im Team da sind, wenn es mal berufliche oder auch private Schieflagen gibt.
Dann möchte ich abschließend noch von euch wissen, was macht euch an eurer Arbeit am meisten Spaß? Warum möchtet ihr nicht mit mir tauschen?
Thomas (lacht): Naja, ich glaube deine Rolle hier ist auch nicht so verkehrt. Mich begeistert die Zusammenarbeit mit so vielen verschiedenen Menschen. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Beruf damals ergriffen habe. Bei über 14.000 Wohnungen und damit ja noch mehr Menschen, die darin wohnen, hat man einfach Kontakt zu vielen Kulturen, Meinungen, Lebensmodellen. Das ist wahnsinnig spannend.
Inke: Ich gehe wirklich darin auf, Dinge zu verbessern und neue Lösungen zu finden, um damit Menschen in den unterschiedlichsten Lagen helfen zu können. Das heißt nicht, dass wir immer alle Wünsche erfüllen können - manchmal sind es ganz kleine Dinge oder spontane Tipps aus dem Leben, die aber genau in diesem Moment dem Mitglied sehr helfen können. Wenn die Ausgangslage mal knifflig ist, weckt das meinen Ehrgeiz, die Sache besser zu machen. Zudem ist das genossenschaftliche Modell einfach zeitlos gut. Ganz egal wie die Rahmenbedingungen auch sind, das Modell funktioniert, sofern die Mitglieder die Genossenschaftsgrundsätze auch leben und schätzen. Und wir dürfen in diesem Jahr immerhin schon 125 Jahre Jubiläum feiern.
Inke, Thomas, vielen Dank für das nette Gespräch! Auf die nächsten 125 Jahre.
Thomas: Danke Dir, Felix!
Inke: Ja, vielen Dank!